Distributor geht an Finanzinvestor

Aus Kofax wird wieder Dicom

9. Juni 2011, 15:31 Uhr | Samba Schulte
Joachim Froning

Der im Januar vom bisherigen Eigner Kofax angekündigte Verkauf des in 19 Ländern der EMEA-Region etablierten Distributionszweigs an den Finanzinvestor Hannover Finanz-Gruppe ist abgeschlossen. Der Spezialist für Produkte und Services zur Dokumentenerfassung firmiert nun wieder unter dem Namen Dicom.

Mit der Adaption des Namens Dicom will das Unternehmen mit Hauptsitz in Rotkreuz in der Schweiz an seine erfolgreiche Historie erinnern. Vom Gründungsjahr 1991 bis ins Jahr 2008 agierte der Distributor bereits unter dem Dicom-Brand und expandierte vom lokalen Schweizer Nischenanbieter zum europaweit aufgestellten Value add Distributor für Dokumentenscanner von Herstellern wie Canon, Fujitsu, Kodak und Panasonic. Im Jahr 2000 erfolgte die Akquisition durch die US-amerikanischen Kofax Image Products, wegen Unschärfen in der globalen Markenwahrnehmung wurde der Distribiutor im Jahr 2008 ebenfalls in Kofax umbenannt. Mit der abgeschlossen Veräußerung an den Finanzinvestor Hannover Finanz-Gruppe wird der Firmenname Kofax nun wiederum durch Dicom ersetzt.

Das Führungsteam bleibt auch nach dem Verkauf an Bord: Die Funktion des Chief Executive Officers (CEO) übernimmt Joachim Froning, bislang Senior Vice President Hardware Distribution bei Kofax. Zwei weitere ehemalige Kofax Führungskräfte, wie Froning Anteilseigner am neuen Unternehmen, besetzen die Positionen des Chief Financial Officers (CFO) und des Chief Operating Officers (COO). Ebenfalls am neuen Unternehmen beteiligt ist Stefan Gaiser, ehemaliger CFO der Kofax plc, der nun den Aufsichtsratsvorsitz inne hat.

Joachim Froning kommentiert den Start des Unternehmens optimistisch: »Alle in diesen Prozess involvierten Parteien empfinden diesen Schritt als zukunftsweisend. Wir selbst können uns jetzt vor dem Hintergrund eines starken und an einer langfristigen Geschäftsbeziehung interessierten Investors voll auf den weiteren Ausbau unserer Position und unseres Produkt- und Dienstleistungsangebots konzentrieren.« Optimistisch stimmt den Firmenchef dabei auch der sich nach der Krise wieder erholende Distributionsmarkt, der wieder eine stabile Aufwärtstendenz zeige. Auch die stark wachsende Nachfrage von Großunternehmen nach einer geeigneten Infrastruktur zur möglichst frühen Dokumentenerfassung ließe sehr optimistisch in die Zukunft blicken. »Mit Hilfe unserer Systemintegratoren realisierte Geschäfte, wie etwa das Projekt bei der italienischen Guardia di Finanza, das Hardware im Wert von 1,1 Millionen Euro umfasste, werden so auch künftig keine Ausnahme bleiben«, sagt Froning. Dicom beschäftigt 200 Mitarbeiter und beliefert nach eigenen Angaben rund 3.000 Reseller.

Zur ehemaligen Muttergesellschaft Kofax unterhält Dicom auch nach dem Verkauf enge Geschäftsbeziehungen. Der Distributor bleibt Hauptvertriebspartner für Kofax Express, einer Komplettlösung zur Dokumentenerfassung, und Kofax VirtualReScan (VRS), einer Software zur Optimierung von Scanergebnissen.

Auch bei den Hersteller-Partnern des VADs stößt die Neuaufstellung des Unternehmens auf Gegenliebe. Enrico Bradamante, Regional Business Manager Document Imaging von Kodak, Dicom zufolge einer der wichtigsten Hersteller-Partner der Firma, hat hohe Erwartungen an den Vertriebspartner: »Wir freuen uns, dass wir bei unseren Wachstumsplänen weiter auf unseren wichtigsten internationalen Vertriebspartner für unsere Hochleistungsscanner setzen können, und wir sind sehr zuversichtlich, dass die nun eigenständige Dicom unter dem bewährten Namen und mit dem eingespielten Team um Joachim Froning unserem Business starke Impulse geben wird.«


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+