Sparkassen-Arena Kiel

Digitale Displays weisen den Fluchtweg

20. Mai 2020, 15:54 Uhr | Michaela Wurm
Devrim Yilmaz, Geschäftsführender Gesellschafter (li.) und Rettungsingenieur Erik Burgemeister, beide Schlüter + Thomsen, zeigten auf Acers Partnerkonferenz Insights ihr digitales Rettungskonzept
© ICT CHANNEL

Der Systemintegrator Imagine Digit hat zusammen mit der Ingenieurgesellschaft Schlüter + Thomsen und Hersteller Acer ein intelligentes und volldigitalisiertes Brandschutzleitsystem für die Sparkassen-Arena Kiel entwickelt.

Große Sportveranstaltungen oder Konzerte mit tausenden von Besuchern stellen nicht nur wegen des Coronavirus ein Risiko dar. Bereits ein Brand in so einer  Eventlocations bringt für die Rettungskräfte ganz spezielle Herausforderungen mit. Um für solche Fälle bestmöglich gerüstet zu sein, gaben die Betreiber der Sparkassen-Arena Kiel ein neuartiges, digitales Rettungskonzept in Auftrag.

Das entwickelten der auf Sicherheits- und Rettungstechnik spezialisierte Systemintegrator Imagine Digit mit der Ingenieurgesellschaft Schlüter + Thomsen, einem Spezialisten für technische Gebäudeausrüstung, Lichtplanung sowie Brandschutz, und Hersteller Acer.

Die Aufgabe war nicht trivial, denn die 1950 gebaute Sparkassen-Arena ist eine der größten Veranstaltungshallen in Deutschland und bietet Platz für bis zu 13.500 Besucher. Die Halle wurde im Laufe der Jahrzehnte mehrfach saniert und ausgebaut. Heute wird sie vor allem für Konzerte und Handballspiele des THW Kiel genutzt, aber auch für Kongresse, Messen, Reit- und Box-Veranstaltungen sowie politischen Großkundgebungen. Die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten stellten das Brandschutzkonzept vor so einige Hürden. Denn es gibt in der Arena allein 46 Bestuhlungsmöglichkeiten für die unterschiedlichsten Veranstaltungen mit mindestens 60 möglichen Brandszenarien. Jedes einzelne Szenario muss bei der Planung der Fluchtwege berücksichtigt werden.

Möglich macht das ein intelligentes und volldigitalisiertes Brandschutzleitsystem unter Einbeziehung von Digital Signage. Das System »Rescue and Safety Control« (RASC) bestehet aus zwei unabhängig arbeitenden IT-Systemen, die jeweils mit der Brandmeldeanlage der Veranstaltungshalle gekoppelt sind.

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© Acer

Wenn Gefahr droht, meldet die Brandmeldeanlage (BMA) dem RASC, in welchem Bereich des Gebäudes ein Brand ausgebrochen ist. Die angeschlossenen Systeme werden rund um die Uhr überwacht und sind über die BMA direkt mit den Rauchmeldern der Halle verbunden. Zudem sind im RASC sämtliche Veranstaltungen inklusive der zugehörigen Bestuhlungsvarianten sowie der entsprechenden Fluchtwege hinterlegt. So errechnet das System in Sekundenschnelle aus 229.080 Möglichkeiten die erforderlichen Rettungspläne, spielt diese auf alle Großbildschirme und kennzeichnet die Ausgänge in Rot als gesperrt oder in Grün als Fluchtweg. 26 Large Format Displays von Acer mit 55-Zoll-Diagonale, Signage Player von Acer und 57 »Door Halos« – LED-Bänder, die rot und grün leuchten – auf insgesamt vier Stockwerke verteilt weisen Besuchern den sichersten Fluchtweg.

Vorteile gegenüber statischen Schildern
Devrim Yilmas, Geschäftsführender Gesellschafter von Schlüter + Thomsen, bezeichnet RASC als  Meilenstein. Das System könne für jede Gefahrensituation den richtigen Notfallplan umsetzen und biete entscheidende Vorteile gegenüber statischen Schildern. Im Normalbetrieb können die Displays dank Acers Digital-Signage-Technologie über die Cloud mit allgemeinen Informationen bespielt werden. Im Ernstfall schalten die Systeme dann in Millisekunden auf die Notfallinformationen um.
Das System eignet sich für den Einsatz in vielen großen Gebäuden, zum Beispiel in Krankenhäusern und Konzertsälen, und soll einfach und intuitiv zu bedienen sein. Aufwendige Schulungen sind deshalb nicht nötig.


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