Context-Marktanalyse Drucker-Hardware

Einfache Consumer-Drucker kaum zu bekommen

13. Juli 2021, 11:29 Uhr | Michaela Wurm
© rh2010 | AdobeStock

Nach dem Jahresendhoch 2020 gingen die Distributionsverkäufe bei Drucker-Hardware wieder zurück. ­Den Umsätzen tat das kaum einen Abbruch, denn die Lager sind leer und vor allem Consumer-Drucker kaum zu bekommen. Steigende Verkaufspreise hielten die Einbußen der Distributoren in Grenzen.

Für die Drucker­hersteller war das vergangene Jahr nicht immer erfreulich. Durch die Corona-bedingten Firmenschließungen gingen die Druckvolumina und auch die Hardware-Verkäufe ab April stark zurück. Zum Jahresende 2020 registrierten die Marktforscher von Context aber wieder einen Aufschwung.

Seit Jahresbeginn 2021 ist der Absatz erneut auf Talfahrt. Laut Context gingen die Verkaufszahlen der Distributoren seit Januar kontinuierlich zurück und lagen im April 2021 fast 20 Prozent unter denen des Vorjahres. Der Umsatz ging ebenfalls zurück, wenn auch mit einer geringeren Rate (minus 4,9 Prozent), was Context-Analyst Antonio Talia auf den veränderten Produktmix zurückführt: Aktuell werden mehr Midrange- und High-End-Drucker mit höheren durchschnittlichen Verkaufspreisen (ASP) verkauft. Und auch bei den Einstiegsdruckern gebe es wegen der Lieferengpässe einen Preisanstieg und demzufolge auch höhere Umsätze.

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Antonio Talia, Head of Business Analysts, Business Unit Manager – Imaging bei Context
Antonio Talia, Head of Business Analysts, Business Unit Manager – Imaging bei Context
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Der Druckermarkt leide in Deutschland nach wie vor unter Versorgungsengpässen und sei deshalb nicht mehr nachfrage-orientiert, so Talia: „Über die gesamte Wertschöpfungskette, von den Herstellern über Distributoren bis zu Wiederverkäufern, ließe sich jeder Laser- und Tintenstrahldrucker, der in die Lager kommt, sofort verkaufen. Es ist definitiv kein Nachfrageproblem, weil jetzt viele Projekte, insbesondere im Bildungswesen und im öffentlichen Sektor, anlaufen.“

Multifunktionsgeräte brechen ein
Tintenstrahl-Multifunktionsgeräte (MFP), die im April etwa 58 Prozent der Verkäufe ausmachten, trugen stark zum Gesamtrückgang in Deutschland bei. Der Absatz dieses Gerätetyps sank um 24,3 Prozent im Jahresvergleich – der Umsatz „nur“ um 11,6 Prozent. Talia führt das auf die gestiegenen Verkaufspreise (ASP) zurück, weil noch erhebliche Auftragsrückstände und mangelnde Verfügbarkeit, insbesondere bei Einstiegsgeräten, zusammenträfen.

Auch Laser-MFPs verzeichneten im April einen Absatzrückgang von 18,3 Prozent und einen Umsatzrückgang von 5,2 Prozent. Business-Laserdrucker, die 77 Prozent der Verkäufe mit Laser-MFPs ausmachen, trugen dazu stark bei (minus 13,5 Prozent). Das gilt insbesondere für A4-Business-Laser-MFPs, die wiederum etwa 95 Prozent der in Deutschland verkauften Business-Laser-MFPs ausmachen und einen Umsatzrückgang von 13,3 Prozent im Jahresvergleich verzeichneten. Die Umsätze in diesem Segment stiegen jedoch um ein Prozent, da wegen der Engpässe bei Tintenstrahl-MFPs mehr Midrange-Drucker in derselben Preisklasse verkauft wurden.

Auch im A3-Segment für Geschäftskunden gingen die Verkäufe (minus 16,3 Prozent) und Umsätze (minus 14,9 Prozent) stark zurück. Als Grund sieht Talia auch hier den veränderten Produktmix mit mehr Verkäufen im mittleren Preissegment.


  1. Einfache Consumer-Drucker kaum zu bekommen
  2. Lagerbestand gleich Null

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