Mehr Aussteller, Fläche, Formate, Entertainment: Die IFA lockt ab diesem Freitag ein breites Publikum nach Berlin. Unterm Funkturm wird geklotzt, nicht gekleckert. Doch es ist nicht alles Gold, was unter dem Label IFA glänzt.
Seit Jahren schon strotzen die IFA-Messemacher vor Selbstbewusstsein angesichts immer neuer Rekorde bei Ausstellerzahl und Ausstellerfläche. Die stagnierende Zahl von 240.000 Gästen, die 2016 nach Berlin kamen, lässt IFA-Chef Jens Heithecker im Vorfeld der IFA 2017 kalt. Gewohnt euphorisch und sicher nicht ohne einen Seitenhieb in Richtung Hannover, wo man am Konzept für eine völlig neue CeBIT im Sommer 2018 feilt, ruft Heithecker schon vor Messebeginn die IFA zum »größten digitalen Event Europas« aus. Mit dem Sonderformat IFA Next wollen die Berliner in Halle 26 Startups, Forschungslaboren, Entwicklern und Installateuren auf eine große Bühne für Innovationen zusammenbringen. Gebündelt soll hier das globale Know-how für die Zukunft von Technik, Business und Lifestyle.
In Berlin ein »Event«, in Hannover ein »Festival«, und beide Messestädte buhlen um junge Entrepreneure. Hier wie dort will man die Deutungshoheit an sich reißen, wie traditionelle Messen die technologische Revolution des 21. Jahrhunderts, die Digitalisierung, präsentieren sollen. Neben viel Rhetorik sind es vor allem viele thematische Inseln, Konferenzen, Sonderbereiche für Business-Besucher und unterhaltendes Rahmenprogramm, die in sechs Tagen unter dem Funkturm und mittlerweile in der Enklave Station Berlin am Gleisdreieck (IFA Global Markets) stattfinden werden.