Monitore gehören zu den Krisengewinnern der Corona-Pandemie. Der Run ins Homeoffice hat nicht nur die Nachfrage nach Notebooks explodieren lassen. Auch Monitore sind als unverzichtbares Zubehör für den mobilen Arbeitsplatz, Online-Unterricht und Unterhaltung zu Hause gefragt wie lange nicht.
Der Corona-bedingte Rückzug ins Homeoffice hat nicht nur den Notebook-Herstellern seit März einen Nachfrageboom beschert wie lange nicht mehr. Bereits auf dem Höhepunkt der ersten Coronawelle im März und April 2020 waren alle Arten von Homeoffice-Equipment komplett ausverkauft. Und auch in der zweiten Welle, die aktuell noch rollt, wiederholt sich die angespannte Nachfragesituation.
Bereits im dritten Quartal 2020 hatten sich Unternehmen und Endkunden für den erneuten Rückzug ins Homeoffice und für die Online-Schulstunden der Kinder bevorratet (ICT CHANNEL berichtete). Das belegen die Erhebungen des Marktforschungsinstituts Context wie auch der Handelsplattform ITscope.
Seit Oktober ist die Liefersituation für viele Produktbereiche im Channel mehr als angespannt. Das gilt nicht nur für Notebooks, von denen viele Modelle so gut wie ausverkauft sind. Auch beim wichtigsten Peripherieprodukt auf dem Schreibtisch zeichnen sich bereits wieder Engpässe ab, wie die Zahlen von ITscope zeigen.
»Im März und April stand bei den Kunden mobiles Arbeiten im Fokus. Viele haben zunächst priorisiert Laptops gekauft. Die Unternehmen haben aber schnell gemerkt, dass die Produktivität nachließ, weil im Homeoffice das Setup schlechter war als im Büro, etwa bei Zahl und Größe der Displays, aber auch beim Keyboard und der Maus«, berichtet Robbi Teichfischer, Field Product Manager Displays and Client Peripherals bei Dell Technologies im Gespräch mit ICT CHANNEL.
»Die Kunden haben gemerkt, dass auch das Homeoffice wie ein Büro ausgestattet sein muss und damit stieg auch die Nachfrage nach Monitoren«, so der Produktmanager. Dieser Trend wird seiner Meinung nach anhalten. Auch wenn die Prognose für das kommendes Jahr von Verlauf der Pandemie und der wirtschaftlichen Entwicklung abhänge, glaubt Teichfischer, dass es noch viel Bedarf für Monitore gibt: »Nicht nur für das Homeoffice, auch für Homeschooling und die Digitalisierung der Schulen«.
Auch bei Fuijtsu brummt das Monitorgeschäft. Der japanische Hersteller hat schnell reagiert und im Laufe des Jahres seine Produktstrategie entsprechend angepasst. Im Peripheriebereich wurden neue Monitore, etwa ein 32-Zoll-Curved-Monitor fürs Homeoffice aufgelegt. In der ersten Welle hätten viele Firmen günstige Monitore gekauft, um die Mitarbeiter schnell mit dem Nötigsten auszustatten, berichtet Santosh Wadwa, Head of Product Channel Sales, Central Europe. In der zweiten Jahreshälfte habe dann die Nachfrage nach größeren und höherwertigen Modellen angezogen, mit denen die Mitarbeiter auch im Homeoffice länger produktiv arbeiten können.