Dimedis-Chef Patrick Apolinarski

»Kunden erwarten mehr Intelligenz von einer DS-Lösung«

31. Mai 2021, 9:19 Uhr | Michaela Wurm
© Dimedis

Das Digital-Signage-Geschäft hat sich in den letzten Jahren massiv verändert. Kleine Anbieter haben den Markt verlassen, Integratoren werden immer größer. Welche Chancen IT-Systemhäuser und Nischenanbieter haben, erläutert Patrick Apolinarski, Geschäftsführer von Dimedis, im Interview.

ICT CHANNEL: Digital Signage ist von einem Nischenmarkt zu einem milliardenschweren und zunehmend internationalen Geschäft geworden. Wie hat sich der deutsche Markt in den letzten Jahren verändert?

Patrick Apolinarski: Reichte es vor 10 Jahren, »nur« Bildschirme und Player aufzubauen und eine Software zur Verfügung zu stellen, um die Inhalte darzustellen, ist der Prozess heute komplexer und die Kunden erwarten mehr Intelligenz von einer Digital-Signage-Lösung. Digital Signage muss heute relevante Inhalte zur richtigen Zeit am richtigen Ort anzeigen - für das richtige Publikum. Um diese Anforderung zu erfüllen, müssen DS-Systeme nicht nur maßgeschneiderte Inhalte, sondern auch dynamische Informationen wie Nachrichten, Datenbankinformationen, Sensorinformationen nutzen. Die Kunden wollen diese Informationen in Verbindung mit einer ansprechend aufbereiteten Präsentation. Fazit: Digital Signage sollte heutzutage ganzheitliche Lösungen, datengesteuerte, intelligentere Ansätze und eine gezieltere Ausspielung der Inhalte anbieten.

 

ICT CHANNEL: Auch die Wertschöpfungskette hat sich über die Jahre verändert. Software und Content haben an Bedeutung gewonnen. Wie wichtig sind End-to-End-Lösungen im Digital-Signage-Geschäft? Wollen Kunden heute alles aus einer Hand?

Apolinarski: Ja, den Kunden ist zunehmend wichtiger, bei den Projekten einen zentralen Ansprechpartner zu haben. Man muss groß genug sein, um grenzüberschreitende Projekte und Rollouts, zum Beispiel auf europäischer Ebene, als Generalunternehmer abwickeln zu können. Netzwerke von Integratoren, Hardware- und Software-Spezialisten werden auch in Zukunft die beste Antwort auf die Herausforderungen sein. Außerdem wird es notwendig sein, Standards in der Branche zu stärken, um Interoperabilität zu gewährleisten.

 

ICT CHANNEL: Haben Spezialisten noch eine Chance in diesem Markt?

Apolinarski: Software-Spezialisten haben auch in Zukunft eine Chance und sogar Vorteile. Die technologischen Entwicklungen sind rasant und erfordern immer mehr Expertenwissen in Nischen. Daher wird es Raum für verschiedene Akteure geben. Diese werden jedoch starke Kooperationen bilden und zusammenarbeiten müssen. Die Zusammenarbeit sollte eng sein, zum Beispiel in Form von lizenzierter Hardware. Der Markt wird so diversifiziert sein, wie viele andere Märkte in der Vergangenheit. Vor 20 Jahren haben wir viele »Web-Agenturen« gesehen. Die sind alle verschwunden. Ersetzt durch Spezialisten wie SEO-Firmen, Webanalyse-Agenturen, E-Commerce-Spezialisten und so weiter. Das wird auch mit dem DS-Markt passieren. Diese Diversifizierung kann nicht von einem einzigen Unternehmen abgedeckt werden. Während also in den letzten 5 bis 10 Jahren kleinere Anbieter den Markt verlassen haben, werden wir neue erfolgreiche Nischenanbieter in den entstehenden DS-Nischen sehen. Und ja, einige große Integratoren werden noch größer werden.

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