Ärger über HP Instant Ink

Lebenslange Gratistinte wird kostenpflichtig

12. November 2020, 15:14 Uhr | Lars Bube
© Andrey Popov - AdobeStock

HP schafft seinen »Free Ink for Life«-Tarif ab. Ab Dezember werden die Nutzer des vermeintlich ein Druckerleben lang kostenlosen Angebots auf einen neuen Tarif umgestellt und müssen dann 99 Cent pro Monat dafür bezahlen.

Nachdem HP in den letzten Jahren schon mehrfach seine Druckerkunden mit vermeintlichen Updates verärgert hatte, mit denen letztendlich Tintenkartuschen von Drittanbietern ausgesperrt wurden, vergrätzt das Unternehmen jetzt auch noch einen Teil seiner Abo-Kunden bei Instant Ink. Die Nutzer des vermeintlich lebenslangen Kostenlostarifs »Free Ink for Life« bekamen in den vergangenen Tagen unerfreuliche Post in ihr E-Mail-Fach. Darin teilte ihnen HP kurz und bündig mit, dass der Tarif abgeschafft wird. Widersprechen sie nicht, werden die Abonnenten deshalb im Dezember automatisch auf den neuen kostenpflichtigen »Tarif für seltenes Drucken« umgestellt. Dieser bietet ihnen die gleiche Inklusivleistung von bis zu 15 Seiten monatlich, kostet aber 99 Cent. Wer nicht bezahlt, kann auch nicht mehr drucken, da die Tinte beim Abomodell nicht dem Besitzer des Druckers sondern HP gehört.

Für einige Betroffene war »lebenslänglich«, das sich selbstredend auf die Lebensdauer des Gerätes und nicht des Besitzers bezieht, damit reichlich kurz und währte nur wenige Monate. Sie müssen sich nun überlegen, ob sie den Preis bezahlen, oder aus dem Abomodell austreten und stattdessen künftig selbst ihre Patronen kaufen. Gestartet hatte HP den Dienst 2017 mit dem Ziel, mehr Kunden für sein Instant-Ink-Programm zu gewinnen. Über das kostenlose Lockangebot sollten sie sich ein Bild von den Vorteilen der automatischen Versorgung mit neuen Patronen machen können. Dafür werden sie aber auch ordentlich zur Kasse gebeten, wenn das Druckvolumen höher wird. Pro weitere zehn Seiten wird ein Euro fällig, für 50 Seiten fallen somit insgesamt 4,99 Euro an. Das soll die Kunden dazu bewegen, möglichst gleich auf größere Abopakete Umzusteigen, bei denen die gleiche Leistung etwa schon für 2,99 Euro zu haben ist. Das hat zudem den Vorteil, dass mehr ungenutzte Seiten im Sammelkonto aufgespart werden können, das maximal mit der dreifachen monatlichen Inklusivmenge befüllt werden kann.

Zwar behielt sich HP von Anfang an die Option offen, den Gratis Tarif mit einer Frist von 60 Tagen zu beenden. Allerdings stößt die einseitige Abschaffung des Versprechens nicht wenigen Kunden sauer auf. Und auch manchem Händler mag die überraschende wie einseitige Änderung nicht so recht schmecken. War der kostenlose Tarif doch ein perfektes Argument zum Verkauf der Drucker des Herstellers sowie für den Einstieg in ein größeres Instant-Ink-Abo.

 

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