Lexmark-Manager im CRN-Exklusiv-Interview

Lexmark spart und investiert zugleich

1. März 2010, 12:38 Uhr | Nadine Kasszian
Hartmut Rottstedt, Geschäftsführer Lexmark: Neues Image in der Sparte Tinte

Hartmut Rottstedt ist seit neun Monaten Geschäftsführer von Lexmark Deutschland und ist jetzt auch für das DACH-Geschäft verantwortlich. Im Exklusiv-Interview mit CRN spricht er über die Notwendigkeit von Investitionen in Krisenzeiten und den Image-Wechsel des Druckerherstellers.

CRN: Der Druckermarkt ist im ersten Halbjahr 2009 um 24 Prozent eingebrochen. Investitionen in Hardware wurden geschoben – kein leichtes Jahr für Lexmark. Trotzdem konnten Sie entgegen der Erwartungen mit einem Ergebnisplus abschließen. Haben die deutlichen Sparmaßnahmen oder das Schlussquartal Sie gerettet?

Rottstedt: Natürlich hat auch uns die Krise getroffen. Trotzdem sieht man an den Abschlusszahlen, dass wir gut durch das Jahr gekommen sind. Wir haben die Zeit genutzt, um die Weichen in die richtige Richtung zu stellen und in neue Technologien zu investieren. Wir haben viele neue All-in-One Geräte auf den Markt gebracht und von einer Belebung der Nachfrage im letzten Quartal profitiert. Zusammen mit den Sparmaßnahmen hat das dazu geführt, dass wir unseren Gewinn steigern konnten.

CRN: Entlassungen und Sparmaßnahmen auf der einen Seite, Investitionen auf der anderen Seite - wie passt das zusammen?

Rottstedt: Es geht darum, das Unternehmen langfristig auf Erfolgskurs zu bringen – zielgerichtete Investitionen sind dafür unerlässlich. Eine Krise bietet immer die Chance, sich zu fragen, ob man noch richtig aufgestellt ist und was man optimieren kann. In den letzten zwei, drei Jahren haben wir aus diesem Grund überproportional in Lösungen, Services und neue Technologien investiert. Die bereits angesprochenen Einsparungen schaffen den benötigten Spielraum für Investitionen in unsere Technologie.


CRN:
Welche Technologien stehen ganz oben auf ihrer Investitionsliste?


Rottstedt:
Im Bereich der Multifunktionalität ist es wichtig, die Bedienbarkeit zu vereinfachen. Es bringt Unternehmen nichts, wenn die Geräte viele Funktionalitäten bieten, aber die Mitarbeiter nicht damit umgehen können. Wir haben zum Beispiels einen Touch-Screen in unsere MFPs integriert, um die Bedienung zu vereinfachen - aber wenn man sich Apple anschaut, die dieses Prinzip geradezu perfektioniert haben, gibt es natürlich immer noch etwas zu verbessern.


CRN:
Lexmark hat mit den Tintenstrahlgeräten, die Sie im vergangenen Jahr auf den Markt gebracht haben, einen Strategiewechsel eingeläutet. Haben Sie es geschafft, ihr Image als Anbieter von günstiger Hardware mit hohen Verbrauchsmaterialkosten loszuwerden?

Rottstedt: Für Lexmark war die Einführung der neuen Tintenstrahlgeräte ein Paradigmenwechsel. Wir bieten heute hochwertige Geräte zu einem höheren Kaufpreis an, die dafür zu einem Seitenpreis von einem Cent je Schwarzweiß-Seite drucken. Dazu bieten wir jetzt Tintenpatronen mit einer Reichweite von über 500 Seiten zu einem Preis von knapp fünf Euro. Das ist ein gewaltiger Schritt für Lexmark in eine völlig andere Richtung. Wir sind dabei, unser Image im Tintenstrahl-Bereich auf völlig neue Beine zu stellen. Die Erfolge der ersten Monate sind sehr ermutigend. Trotzdem ist es natürlich ein Prozess, an dem wir mit der gesamten Vertriebsmannschaft und dem Marketing arbeiten. Ein Announcement reicht nicht, um den gesamten Markt zu verändern.

CRN: Konnten Sie Ihre Marktanteile im Bereich Tintenstrahl-All-in-Ones steigern?


Rottstedt:
Wir zielen nicht mehr auf Masse, sondern auf Klasse. Im Bereich der Tintenstrahl-Technologie haben wir unsere Marktanteile nicht gesteigert, sondern liegen weiterhin bei rund fünf Prozent. Dafür hat sich der durchschnittliche Verkaufspreis pro Geräte deutlich erhöht, weil wir höherwertige Geräte anbieten.

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  1. Lexmark spart und investiert zugleich
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