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Kommentar

LG kopflos durch das Weihnachtsgeschäft

8. Dezember 2010, 16:48 Uhr | Nadine Kasszian

Uli Kemp hat in seinen zwei Jahren bei LG Aufbauarbeit geleistet

Es ist auffallend, wie schnell sich das Personenkarussell bei LG in den vergangenen Jahren gedreht hat. Nach Stefan Tiefenthal verlieren die Südkoreaner mit COO Uli Kemp den nächsten Spitzenmann – und das mitten im Weihnachtsgeschäft.

Wer das Personenkarussell bei LG in den vergangenen Jahren beobachtet hat, muss erkennen, dass die Mitarbeiterfluktuation des südkoreanischen Unternehmens deutlich über das Normalmaß hinausgeht. Gerade meldet das Unternehmen den Weggang von COO Ulrich (Uli) Kemp. Vertriebschef Stefan Tiefenthal hat bereits im November dieses Jahres angekündigt, dass er LG verlassen werde. Tiefenthal wurde Anfang 2008 als Director Information System Products (ISP) von Fujitsu Siemens abgeworben und war zuletzt als Sales Director für den Bereich Business Solutions bei LG zuständig.

Kemp hatte am 1. Dezember 2008 seinen Posten bei LG angetreten hat. Wie aus einem CRN-Interview im Mai 2009 hervorgeht, war er damals fest davon ausgegangen, dass er nach einer gewissen Zeit als CEO für Deutschland aufrücken würde.

»Es war eine Konzernentscheidung, LG stärker global aufzustellen. Deshalb wurden jetzt erstmals auch Nicht-Koreaner in den LG-Vorstand berufen. Unser CEO hat außerdem beschlossen, auch auf lokaler Ebene einheimische Führungskräfte einzusetzen, die mittel- bis langfristig die Funktion des Geschäftsführers übernehmen sollen. Als COO ist meine Hauptaufgabe Vertrieb und Marketing über alle Produktbereiche hinweg. Weitere Aufgabenbereiche kann ich nach und nach mit übernehmen«, so Kemp damals.

Doch die südkoreanische Konzernleitung konnte sich offensichtlich bis zum Schluss nicht dazu durchringen, Kemp an die Spitze der deutschen Niederlassung zu stellen. In jeder Pressekonferenz musste Kemp sich die Frage gefallen lassen, wann er denn nun zum CEO aufsteigen würde.