Gastkommentar zur IFA

»Mehr als einfach nur eine Messe«

24. April 2020, 12:03 Uhr | Martin Fryba
Jan Nintemann, Global Fairs und langjähriger Organisator des Reseller Park auf der IFA zur veränderten Situation der IFA 2020
© Global Fairs TT-Messe

Virtuelle IFA 2020? Für IFA-Kenner Jan Nintemann unvorstellbar. Er reibt sich die Augen, was in dieser Corona-Zeit alles möglich ist – und hofft auf Lehren aus der Pandemie, um dringend zu lösende Probleme endlich anzupacken.

Ich kenne die IFA seit Mitte der 80er Jahre, als Aussteller ihre Stände teilweise noch wie eine Art Gaststätte strukturierten und der Vertriebsleiter es sich nicht nehmen ließ, persönlich das Bier zu zapfen – um nebenbei dann von den gut gelaunten Fachhändlern ihre Orders entgegenzunehmen. Während ihre Frauen und Kinder beim Bummeln über den Kudamm verweilten. IFA Berlin war schon immer mehr als einfach nur eine Messe. Nach dem Ende der CeBIT ist sie jetzt der wichtigste Impulsgeber der ITK-Branche für die Konsumenten und die bekannteste, bedeutendste internationale Digitalmesse Europas. Ein Medienereignis, auf das die Welt schaut.
 
Die Informationen über Berlins Veranstaltungsverbot für Events mit über 5.000 Teilnehmern ist noch zu frisch, um jetzt schon Konkretes über das neue IFA-Konzept zu erfahren. Alle brauchen jetzt erstmal Zeit, um flexible Lösungen in einer sich ständig verändernden Umgebung zu finden. Vieles hat sich durch die Digitalisierung verändert. Die Wertigkeit persönlicher Kontakte und ihr Hunger danach ist in der Corona-Zeit deutlich gestiegen. Online-Events sind kein Ersatz für eine Fach- oder gar Leitmesse – allenfalls kostengünstige Not- oder Teillösungen.

Als studierter Geisteswissenschaftler, seit 25 Jahren in der Messewelt der Tech-Branchen zuhause, schaue ich immer gerne über den Tellerrand. Und reibe mir seit Februar immer wieder die Augen, welche unvorstellbaren Veränderungen durch die Corona-Krise draußen ohne Probleme breiteste Akzeptanz finden.


Lehre aus der Corona-Krise: Wollen wollen
Nun, Corona wird gehen, die Klimaerwärmung dagegen bleibt. Die jetzt in den Hintergrund gedrängten Fragen bleiben dringlich: Welche technologischen Lösungen für mehr Energieeffizienz haben wir jetzt schon, wo können Innovationen noch besser genutzt werden?  Smart Home ist ein Key-Thema der IFA geworden – müssen wir nicht schnellstens diese Technologien nutzen, um unsere Wohnungen und Gebäude in Richtung Klimaneutralität zu entwickeln?


Wenn man wirklich will, lassen sich Dinge verändern in einer vorher nie geahnter Geschwindigkeit – das ist die Lehre, die wir jedenfalls schon jetzt aus der Corona-Krise ziehen können. Ich bin sicher, dass gfu und Messe Berlin der Branche schon bald ein neues, für dieses Corona-Jahr maßgeschneidertes IFA-Konzept präsentieren werden.  

Jan Nintemann, Initiator und mit seiner Messeagentur Global Fairs und langjähriger Organisator des Reseller Park auf der IFA zur veränderten Situation der IFA 2020

 

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Häusser Etuifabrik

Weitere Artikel zu gfu software-service gmbh

Weitere Artikel zu Monitore

Matchmaker+