»Kein Händler ist ausgestiegen«

Ricoh sieht sich nach Restrukturierung auf Kurs

9. Februar 2018, 10:14 Uhr | Peter Tischer

Bei Ricoh ist der Unternehmensumbau fast abgeschlossen, der Blick richtet sich nach vorne. Zu- sammen mit dem Fachhandel wollen die Hannoveraner mittelständische Unternehmen digitalisieren.

Vor einem Jahr musste Ricoh Deutschland die größte Restrukturierung seiner Unternehmensgeschichte ankündigen, bei der auch 484 der rund 3.000 Mitarbeiter ihren Job verloren (CRN berichtete). Bis Ende März dieses Jahres soll die Umstrukturierung abgeschlossen sein. Im Gespräch mit CRN betont Ricoh-Deutschland-CEO Niculae Cantuniar, dass man mit dem Unternehmensumbau voll im Plan liege. »Sicherlich treten bei so einer Umstrukturierung immer Unwägbarkeiten auf, aber im engen Dialog mit unseren Kunden und Partnern haben wir unsere Organisation an die Segmentierung des Marktes angepasst und sind nun viel effizienter aufgestellt.« Auch mit den verkauften Stückzahlen im stagnierenden Marktumfeld zeigt sich der Ricoh-Deutschland-CEO zufrieden.

Vor allem in der zweiten Jahreshälfte hätten diese wieder angezogen. Allerdings räumt Cantuniar ein, dass es sein Unternehmen bei Multibrand-Händlern mit Preispriorität immer noch schwer hat. Das Wachstum generierten vielmehr Monobrand-Händler, die auf Lösungen statt auf Preiskampf setzten. »Nur über den Preis macht man kein gutes Geschäft«, ist sich Cantuniar sicher und betont, dass man sich auf reine Preisdiskussionen auch gar nicht einlassen wolle. Stattdessen verweist er auf das Softwaregeschäft, das bei den Ricoh-Partnern um 40 Prozent gewachsen sei. »Das war für mich das Highlight des letzten Jahres, denn diese Entwicklung stellt auch die Zukunftsfähigkeit unserer Partner sicher.« Auch für das laufende Jahr wünscht sich Cantuniar eine zweistellige Steigerung in diesem Bereich

Vertrieb auf zwei Säulen

Überhaupt habe man keinen Partner während der Umstrukturierung verloren. Ein Umstand, auf den der Ricoh-Deutschland-Chef sehr stolz ist. Der Fachhandel soll Ricoh künftig dabei helfen, vermehrt den hiesigen Mittelstand anzugehen. »Wir leben eine Koexistenz zwischen Direktvertrieb und Fachhandel, ohne Channel-Konflikte«, betont Cantuniar, der auf der Suche nach geeigneten Händlern für sein Portfolio ist. »Wann immer ich kann, betreue ich ein unterbesetztes Gebiet mit einem Fachhändler statt direkt.« Wenn Ricoh und seine Partner den Kunden vielfältig mit konkreten Lösungsvorschlägen angehen und Themen wie Security in den Vordergrund stellen, sei man für die Zukunft gut aufgestellt.


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