Epson Deutschland zieht positive Bilanz

Rotkehlchen hilft Epson durch Corona-Krise

22. Januar 2021, 15:32 Uhr | Martin Fryba
Epson-Deutschland-Chef Henning Ohlsson: Sieben Prozent Umsatzplus in 2020
© ICT CHANNEL/Fryba

2020 war ein gutes Jahr für Epson, sagt Deutschland-Chef Henning Ohlsson. Das breite Portfolio half dem japanischen Konzern durch die Corona-Krise. Eine Sparte stach hervor.

Erstmals fand das traditionelle Neujahrstreffen von Epson mit Journalisten virtuell statt. Komprimiert in einer Stunde erklärte Deutschland-Chef Henning Ohlsson,  wo es für den in vielen Sparten tätigen Konzern überdurchschnittlich gut lief, wo die Japaner hierzulande Lockdown-bedingt Abstriche hinnehmen mussten. Mehrmals, so Ohlsson, habe man die Planungen überarbeitet, die Ziele dort nach unten korrigiert, wo Projekte nicht realisiert werden konnten. Sein Fazit insgesamt: »Wir sind 2020 um sieben Prozent gewachsen und haben besser als im Vorjahr abgeschnitten«.


Wie so viele IT-Unternehmen gab es auch bei Epson Deutschland keine Kurzarbeit und kein Fremdeln mit Homeoffice. 80 Prozent der Belegschaft arbeitet seit März vergangenen Jahres zuhause, der Rest in der Firmenzentrale in Meerbusch. »Das hat sich super gut eingespielt, auch der Kontakt zu unseren Händlern wurde gehalten, wenn auch in anderer Dimension«, so Ohlsson.


Teamarbeit zunächst mit Zoom, später mit Microsoft Teams habe »gut funktioniert«. Das werde man auch nach der Corona-Krise beibehalten, was aber nicht heißen soll, dass Epson Präsentevents oder Messeauftritte durch virtuelle Meetings ersetzen werde. »Der persönliche Austausch mit Partnern und Kunden bleibt wichtig«, sagt der Epson-Chef.


Schwerer Stand für POS und Robotik
Trotzdem gab es freilich Sparten, die ein schwieriges Jahr zu bewältigen hatten. Kassensysteme und sonstiges POS-Geschäft mit dem zeitweise geschlossenen Einzelhandel und der Gastronomie beispielsweise. Auch die Sparte Robotertechnologie tat sich schwer, denn die Fertigungsindustrie trat auf die Investitionsbremse. Mittelfristig dürfte dieses Geschäft aber wieder deutlich anziehen, denn Automatisierung und teilweise Rückverlagerungen von Asien wieder zurück nach Europa sind Trends, von denen Robotik- und Sensor-Hersteller wie Epson profitieren werden.


Tintendruck boomt
Wesentlich zum Erfolg 2020 habe die Druckersparte und hier insbesondere das Consumer-Geschäft beigetragen. Homeoffice und Homeschooling habe eine große Nachfrage nach Druckern und Verbrauchsmaterialien ausgelöst. Epsons Abomodell für Tinte, »Ready Print«, wurde rechtzeitig im Mai auf den Markt gebracht. Die Eco Tank-Modelle, die Epson schon seit einigen Jahren als »grüne«, umwelt- und verbrauchskostengünstige Alternative zum Laserdruck anpreist, »treffen den Nerv der Zeit«, sagt Ohlsson und zitiert ein Gespräch mit einer Nachbarin, die ihre Kinder im Homeschooling nicht mit einer unzureichenden Infrastruktur enttäuschen will.

»Stellen Sie sich vor, Herr Ohlsson, ein Rotkehlchen in schwarzweiß auszudrucken. Das macht doch keinen Sinn«. In welche Richtung der Epson-Chef das unverhoffte Vertriebsgespräch gelenkt hat, ist klar. Wer Ohlsson kennt, weiß: er wird die Nachbarin in seiner unaufdringlich-freundlichen Art auf den ökologisch sauberen Tintenstrahldruck mit nie versiegendem Nachschub im praktischen Abo-Modell hingewiesen haben. Wäre Ohlsson im Gebrauchtwagen-Business tätig, man würde ihm ein Auto unbesehen abkaufen.


Nachhaltigkeit zählt
Mitten in der Pandemie meldeten die Japaner den Verkauf des 50-millionsten Eco Tank-Modells weltweit. Vor zehn Jahren in Indonesien erstmals auf den Markt gebracht, zunächst in weiteren Schwellenländern eingeführt und schließlich auch im Business-Einsatz auf 170 Länder und Regionen ausgeweitet, mag die Zahl im Vergleich zu Laserdruckern bescheiden klein sein. Das stärker werdende grüne Gewissen bei der Kundschaft und teils geforderte Umweltverträglichkeit bei öffentlichen Ausschreibungen dürfte die Nachfrage nach Tintendruck weiter hoch halten.


Ohlsson, der auch »Director Sustainabilty« für Epson Europa ist, vertritt auf dem Kontinent die Philosophie der japanischen Konzernmutter. »Wir wollen das nachhaltigste Unternehmen in unserer Industrie werden«, sagt er. Zahlreiche Preise für ökologisches und soziales Engagement unterstreichen das Bemühen. Man kann sie im Epsons Nachhaltigkeitsbericht »The Green Choice« nachlesen.

 

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