Distributor stellt sich klimaneutral

Systeam schlägt Amazon um Längen

20. Juli 2021, 13:01 Uhr | Martin Fryba
Die Brüder Michael und Volker Mitlacher erhalten von Kyocera-Manager Thomas Kalusa die Urkunde für Klimaneutralität bei Systeam (v.l.)
© Systeam

Wärme, Strom, Lichtmanagement: Systeam hat viel in regenerative Energien und ressourcensparende Technologie investiert. Mit Hilfe von Kyocera wurde der Rest der CO2-Emission kompensiert. Werte statt Worte beim Distributor aus Franken.

2030 scheint so etwas wie eine allgemeine Zeitmarke zu sein, die sich viele Unternehmen auf dem Weg zu klimaneutralem Wirtschaften gesetzt haben. Außer Amazon. Der sich sonst keinem ehrgeizigen Ziel entziehende Konzern will erst 2040 sämtliche CO2-Emissionen neutral stellen. Immerhin soll 2030 der gesamte Stromverbrauch bei Amazon aus regenerativen Energien gedeckt werden. Mittelständische Unternehmer haben es da freilich leichter. Als Inhaber können sie auf kurzem Weg die Klimawende beschließen und sie auch schneller umsetzen. So wie bei Systeam.

„Für Systeam ist der Umweltschutz ein wichtiger Punkt ihrer Firmenphilosophie", sagt Firmenchef Volker Mitlacher und rechnet vor: Hackschnitzelkessel mit selbst erzeugten Hackschnitzeln aus überschüssigen, gesammelten Einwegpaletten spart 177 Tonnen CO2. Hauseigene Photovoltaikanlage erntet jährlich 735.000 kWh und spart 404 Tonnen CO2. Computergestützte Beleuchtungsanlage mit rund 100 Sensoren im neuen Logistikgebäude verringert den Stromverbrauch um 63.000 kW/h und spart nochmal fast 35 Tonnen CO2. „Damit ist Systeam schon allein sehr nahe an der Klimaneutralität", sagt der Chef.

Nun ist es mit Zero Emission-Urkunden indes so wie beim Elfmeterschießen. Knapp vorbei ist eben kein Torerfolg. Gut, dass der fränkische Distributor so eng mit Kyocera verbunden ist und der Druckerhersteller den Klimaschutz vor allem auch dort aktiv betreibt, wo er aus vielen Gründen noch nicht bei allen angekommen ist oder große Teile der Bevölkerung ihn sich schlicht nicht leisten können. In Kooperation mit Kyocera hat es mit der Klimaneutralität bei den Franken dann doch noch geklappt. Man habe Zertifikate aus den Projekten „GS Kochöfen Tansania“ und „GS Solar Indien“ von Fokus Zukunft erworben und damit die eigenen CO2-Emissionen für 2021-2022 ausgeglichen, so Mitlacher. „Damit will Systeam ein Zeichen setzen.“

Nicht nur beim Schutz der Umwelt, denn die Hilfe in Afrika und Indien verbessere neben der ökologischen auch die ökonomische und soziale Situation vor Ort.

Und vor Ort im schönen Frankenland? Da kann sich Systeam nun als einer der Vorreiter für Klimaneutralität jungen Menschen als wertegeleitetes Familienunternehmen präsentieren. Werte? Wo doch die BWL Gewinnmaximierung wie eine Monstranz vor sich herträgt und der Homo Sapiens an den wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten immer noch als rational-egogeleiteter Homo Oeconomicus modelliert wird. Längst widerlegt, mögen sich die Brüder Michael und Volker Mitlacher denken und nehmen die Urkunde von Kyocera-Manager Thomas Kalusa lachend in Empfang.


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