Übernahmepoker

Xerox will HP-Verwaltungsrat austauschen

24. Januar 2020, 7:35 Uhr | Daniel Dubsky
Xerox-Firmenzentrale in Norwalk, Connecticut
© Xerox

Weil sich HP gegen eine Übernahme sträubt, versucht Xerox nun, einen Verwaltungsrat zu installieren, der den eigenen Interessen aufgeschlossener gegenüber steht.

Seit vergangenem November versucht Xerox, HP zu übernehmen, doch der PC- und Druckerhersteller hält das Angebot seines kleineren Konkurrenten, das 22 Dollar pro Aktie beträgt, für deutlich zu niedrig. Seitdem herrscht ein zähes Ringen zwischen den beiden Konzernen, in dem wohl auch eine Rolle spielt, wer in einem vereinten Unternehmen das Sagen hätte und dass der Deal zu großen Teilen über Kredite finanziert werden würde, was dem vereinten Unternehmen eine hohe Schuldenlast aufbürden würde. Finanzierungszusagen über 24 Milliarden Dollar konnte sich Xerox bereits sichern.

Im November hatte sich Xerox schon direkt an die HP-Anteilseigner gewandt, um eine feindliche Übernahme einzuleiten, nun erhöht man noch einmal den Druck und kündigt an, elf eigene Kandidaten für das Board of Directors von HP zu nominieren. Die sollen dann möglichst auf der diesjährigen HP-Jahreshauptversammlung gewählt werden und im Xerox-Sinne einer Übernahme ihren Segen erteilten. »Wir glauben, dass den HP-Aktionären mit einer neuen Gruppe unabhängiger Veraltungsräte besser gedient ist, die die Herausforderungen der Führung eines globalen Unternehmens verstehen und den Wert erkennen, der durch die Synergien eines Zusammenschlusses mit Xerox entsteht«, so Xerox-Chef John Visentin.

Das aktuelle Board of Directors agiere im besten Interesse aller HP-Aktionäre, kontert HP. Die Nominierungen des Konkurrenten dienten nur dessen Interessen – man könne auch nachhaltige Werte schaffen, ohne mit Xerox zusammenzugehen.

Bei HP vermutet man den bekannten Investor Carl Icahn hinter dem Vorgehen von Xerox. Er ist der größte Anteilseigner des Drucker- und Kopiererherstellers, aber auch an HP beteiligt. Icahn würde enormen Einfluss auf Xerox und dessen Board of Directors ausüben und hätte bereits dafür gesorgt, dass der Posten des CEO mit einem seiner früheren Consultants besetzt wird, schreibt HP. Und weiter: »Durch seine Position als Anteilseigner würde Carl Icahn überproportional von einem Kauf von HP durch Xerox zu einem Preis, der HP unterbewertet, profitieren.«

 

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