Social Data Mining

1,6 Millionen Datensätze aus SchülerVZ kopiert

5. Mai 2010, 9:24 Uhr | Bernd Reder
Erneut konnten die Daten von 1,6 Millionen Schülern aus dem SchülerVZ kopiert werden. (Bild: Mykola Velychko, fotolia.com)

Das Social Network SchülerVZ hat erneut mit einem unangenehmen Datenvorfall zu kämpfen. Einem Computerexperten ist es gelungen Datensätze von über 1,5 Millionen Schülern zu kopieren, knapp einem Drittel der gesamten Nutzer des Netzwerkes. Als Hilfestellung für Eltern bietet der BVDW einen Leitfaden über den richtigen Umgang mit Social Media Angeboten an.

Nur wenige Monate nach dem tragischen Fall eines Schülers, der sich Daten aus dem Social Network SchülerVZ kopiert hatte und das Netzwerk damit erpressen wollte (siehe: Über eine Million Datensätze von SchülerVZ »abgesaugt«), gibt es dort nun erneut ein unschönes Datenproblem. Über einen gefälschten Login konnte ein Computerexperte Daten von 1,6 Millionen SchülerVZ-Nutzern aufrufen und kopieren. Damit sind Daten von über einem Drittel der großteils minderjährigen Nutzer von dem neuen Vorfall betroffen.

Die Verantwortlichen von SchülerVZ versuchen die Wogen nun zu glätten und verweisen darauf, dass nur solche Daten von den Profilen kopiert worden seien, die sowieso für alle registrierten Mitglieder sichtbar seien. Ihnen lägen keine entwendeten Datensätze vor, die private Daten der Nutzer enthalten würden. Andere Quellen im Netz gehen hingegen davon aus, dass auch weiterführende Daten abgegriffen wurden. Weitere Einzelheiten dazu werden wohl erst in den nächsten Tagen ans Licht kommen, wenn der aktuelle Vorfall genauer untersucht wurde.

Nichtsdestotrotz verweist gerade dieser Sachverhalt auf das grundsätzliche Problem hinter den Datenpools der Netzwerke. Denn über entsprechende Software lässt sich, beispielsweise wie im aktuellen Fall mit einem gefälschten eigenen Profil, eine veritable Datensammlung über die Nutzer anlegen. So wäre es mit den entsprechenden Tools etwa relativ problemlos möglich, eine Daten- und Bildersammlung über alle 17 jährigen Mädchen einer Region zu erstellen, die Single sind und Pferde mögen. Neben pubertären Dummen-Jungen-Streichen bieten solche Datensätze damit auch eine Plattform für allerlei weitaus gefährlichere Aktionen, etwa durch Triebtäter, Erpresser oder ähnliche kriminelle Elemente.


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