IT-Firmen: 3Com

3Com, Huawei und Bain Capital – die Dritte

6. März 2008, 16:36 Uhr | Bernd Reder
Der Core Controller von Tippingpoint istfür einen Datendurchsatz von 10 GBit/sausgelegt, und zwar parellel in beidenRichtungen.

In die dritte Runde geht der Kampf um die Übernahme der Netzwerkfirma 3Com. Morgen soll ein Angebot erarbeitet werden, das auch den US-Behörden genehm ist.

Wie bereits berichtet, sperrt sich das Committee on Foreign Investment in the U. S. (CFIUS) gegen den Kauf von 3Com. Der »böse Bube« ist in diesem Fall der chinesische Netzausrüster Huawei.

Nach aktuellen Informationen wollen die Chinesen zunächst 16,5 Prozent der Anteile von 3Com übernehmen. Die Mehrheit soll an die amerikanische Investment-Firma Bain Capital Partners gehen.

Der CFIUS bereitet offenbar vor allem ein Punkt Bauchschmerzen: Durch den Kauf von 3Com könnte auch Know-how der IT-Sicherheitsfirma Tippingpoint in die Hände von Huawei fallen. Tippingpoint stellt Intrusion-Prevention-Systeme (IPS) für Großfirmen her; das Unternehmen wurde Ende Januar 2005 von 3Com gekauft.

Hochleistungssysteme für Intrusion-Prevention

Jüngstes Produkt von Tippingpoint ist der »Tippingpoint Core Controller«. Die Appliance ermöglicht es, Daten zu inspizieren, die mit 10 GBit/s durch das Netz geschleust werden. Das Gerät kann an der Schnittstelle zwischen Corporate Network und Weitverkehrsnetz eingesetzt werden, aber auch in Rechenzentren oder am Verbindungspunkt zwischen Netzwerksegmenten.

Die Systeme von Tippingpoint kommen vor allem in Konzernen zum Einsatz, unter anderem in den Los Alamos National Labs, einem Atomwaffen-Forschungszentrum in den USA, sowie dem Medienkonzern Discovery Communications.

3Com wollte Tippingpoint Ende vergangenen Jahres an die Börse bringen, tat dies aber letztlich nicht. Nun vermuten Analysten, 3Com werde diesen Schritt nachholen, um das CFIUS gnädig zu stimmen und grünes Licht für den Verkauf an Bain und Huawei zu bekommen.


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