Über Werbe-Banner angelockt

Abo-Abzocke: Es geht noch dreister

28. Januar 2010, 15:54 Uhr | Matthias Hell
Auf die Kosten für die Freeware-Downloads weist online-downloaden.de hin, doch die meisten Opfer kommen erst gar nicht bis zu dieser Seite

Es ist eines, für kostenlose Software Geld zu verlangen. Noch dreister ist es aber, vorzugaukeln, dass die Software kostenlos sei, aber hinter Geld für ein Abo zu verlangen. »online-downloaden.de« ist dafür von Opsec Security in diesem Monat gebrandmarkt worden.

Die Abofalle gehört wohl zu den bekanntesten und häufigsten Abzockmaschen im Internet. Die Webseite security-essentials.info verlangt für den Download von Microsofts kostenloser Antiviren-Software »Security Essentials« teure Abogebühren. Besonders dreist ist es jedoch, wenn ahnungslose User gar nicht direkt die entsprechende Internetseite besuchen, sondern über Werbe-Links auf die Website gelockt werden und man sie im Glauben lässt, das Angebot sei kostenlos. Diese Methode trifft u. a. auch auf die Seite online-downloaden.de zu, die der Sicherheitsspezialist OpSec Security in diesem Monat mit dem Negativ-Preis »Das Schwarze Schaf« auszeichnet.

Verbrauchermeldungen zufolge werden ahnungslose User durch Werbe-Links zu kostenlosen Downloads verschiedener Softwareprogramme, die sie zum Beispiel über ihren E-Mail-Account erhalten, auf die Website online-downloaden.de gelockt. Durch die direkte Weiterleitung zu dieser Seite merken sie gar nicht, dass sie sich auf einmal auf einer Homepage mit einem kostenpflichtigen Angebot befinden. Erst nachdem sie die gewünschte Software herunter geladen hatten, erfuhren die betroffenen Nutzer, dass sie ein Jahresabo für 84 Euro (sieben Euro im Monat) abgeschlossen haben. Ein Widerruf der Mitgliedschaft wurde nach Aussagen der User von der Firma abgelehnt mit der Begründung, dass durch den Download bereits eine Leistung erbracht wurde und damit das Widerrufsrecht erloschen sei. Stattdessen erhielten die Nutzer Zahlungsaufforderungen, Mahnungen und Klageandrohungen.

Insgesamt geht der Betreiber äußerst geschickt vor, um Verbraucher in eine Abofalle zu locken. So weist er auf der Startseite deutlich sichtbar auf die anfallenden Gebühren von sieben Euro pro Monat hin. Die User aber, die über einen Werbe- bzw. Downloadlink auf die Seite gelangen, sehen den Hinweis gar nicht, da sie direkt auf der Anmeldeseite landen, auf der nur sehr klein auf die Kosten hingewiesen wird. »Die Masche dieser Betreiberfirma ist zwar nicht neu, aber da wir jeden Monat zahlreiche Meldungen von Verbrauchern erhalten, die Opfer dieser oder ähnlich dreister Methoden geworden sind, ist uns wichtig, auch weiterhin vor unseriösen Maschen dieser Art zu warnen«, erklärt Mecky Imkamp, Marketingmanagerin bei OpSec Security.


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