An die 4,8 Millionen mobile »Navis« werden nach Schätzung des ITK-Verbandes Bitkom in diesem Jahr einen Abnehmer finden, so viel wie noch nie zuvor. Schön für die Käufer – und schlecht für die Anbieter: Die Preise sinken weiterhin.
Um 33 Prozent von 3,6 Millionen auf 4,8 Millionen Geräte wird nach Angaben des Bundesverbandes Informationstechnik, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) im laufenden Jahr der Absatz von mobilen Navigationsgeräten in Deutschland steigen.
Deutlich langsamer geht es dagegen mit dem Umsatz nach oben. Er wird gerade einmal um 3 Prozent zunehmen. Der Grund ist der Preisverfall bei Navis: Der Durchschnittspreis eines Geräts ist mittlerweile auf weniger als 100 Euro gesunken. Insgesamt werden die Hersteller 2008 in Deutschland Systeme im Wert von etwa 1,01 Milliarden Euro verkaufen.
Ein Blick auf einige Trends bei den Navigationssystemen: Der Trend geht hin zu Displays mit 4,3 Zoll Bildschirmdiagonale. Mehr als die Hälfte der Geräte ist zudem für TMC (Traffic Message Channel) ausgelegt. Über den digitalen Verkehrsfunk empfangen die Systeme Stauwarnungen und bieten dem Nutzer anschließend Ausweichrouten an.
Auch die Faktoren Unterhaltung und Kommunikation kommen nicht zu kurz. An die 40 Prozent der Navis sind mit einem MP3-Player ausgestattet, und ein Fünftel verfügt über eine Telefonfunktion.
Zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten von Navigationsgeräten entwickeln sich Smartphones mit integriertem GPS-Empfänger. Der Anwender kann auf Geräte unter Windows Mobile, Symbian, Palm OS oder Blackberry OS entweder selbst eine Navigationssoftware aufspielen (On-Board-Lösung), oder er nutzt einen Navigationsservice, der über das Mobilfunknetz bereitgestellt wird.
Solche Off-Board-Services bieten beispielsweise Vodafone und T-Mobile an. Der Vorteil: Die Dienste verfügen in der Regel über aktuelleres Kartenmaterial als On-Board-Systeme.
Sie benötigen allerdings immer eine Mobilfunkverbindung, und diese steht nicht in jedem Fall zur Verfügung, speziell in abgelegenen Gegenden und im Ausland.
Vodafone bietet »Navi Flat« für fünf Euro im Monat an. Der Dienst deckt Deutschland, Österreich und die Schweiz ab. Wer den Dienst in anderen westeuropäischen Ländern nutzen will, muss rund zehn Euro im Monat berappen.
Der »Navigate«-Service von T-Mobile deckt ebenfalls Westeuropa ab. Pro Route sind 99 Cent fällt, für eine Streckenführung im Ausland 1,99 Euro, inklusive der Verbindungsgebühren. Eine Flatrate ist für rund zehn Euro verfügbar.
Version 2.5 von Navigate ist mit einem Spurwechselassistenten und einem Geschwindigkeitswarner ausgestattet. Unterstützt werden Smartphones von Nokia, Sony-Ericsson, der MDA-Compact II von T-Mobile/HTC sowie mehrere Blackberry-Smartphones.