Lablog Online: Hypervisor »Kernel Based Virtual Machine«

Aus dem Testlabor: Gute Windows-Performance mit freiem Hypervisor KVM

2. März 2009, 14:04 Uhr | Andreas Stolzenberger
Sowohl Windows als auch Open-Solaris 2008.11 arbeiten als virtuelle Maschinen gut unter dem Open-Source-Hypervisor »KVM« (Kernel Based Virtual Machine) auf einer Ubuntu-Maschine.

Es muss nicht immer »VMware Workstation« sein. Mit der »Kernel Based Virtual Machine« (KVM) gibt es eine gute Alternative, wie Network Computing im Labor festgestellt hat. Allerdings muss der Prozessor VT-Funktionen (Virtualization-Technology) mitbringen.

In der Open-Source-Community gab es bereits vor Jahren Streit auf Grund der kommerziellen Pläne der Xen-Entwickler. Diese endeten mit der Übernahme von Xen durch Citrix. Seit 2006 arbeitet nun ein Open-Source-Entwicklerteam an der »Kernel Based Virtual Machine« (KVM), einer alternativen Lösung zu Xen. Unterstützt wird das Projekt von Redhat. Der Linux-Hersteller hat letzten Herbst die Firma Qumranet übernommen, welche auf Basis von KVM und einer eigenen Management-Software mit Thin-Client-Protokoll eine professionelle Desktop-Virtualisierungslösung offeriert (Network Computing berichtete).

Der Hypervisor KVM braucht eine CPU mit VT-Kommandosatz und besteht aus zwei ladbaren Kernelmodulen. Eines sorgt für die Basisfunktion des Virtual-Machine-Managers (VMM). Das zweite passt die die Kommandos an den VT-Befehlssatz von Intel (kvm_intel) beziehungsweise AMD (kvm_amd). KVM ist schon seit längerem Teil des Kernel-Source 2.6 und damit praktisch auf jeder Distribution verfügbar.

Anders als Xen benötigt KVM keinen besonderen DOM-0-Kern und damit auch keine privilegierte Maschine für die Verwaltung. KVM lässt sich daher recht einfach ohne Neustart einrichten. Es genügt, die Kernel-Module einzurichten und zu laden. Die Memory- und CPU-Ressourcen für VMs (Virtual-Machine) erhält der Hypervisor direkt vom Linux-Kernel. KVM greift auf den Emulator »Qemu« zurück. Dieser übernimmt die Hardware-, I/O- und Bios-Emulation für die VM.

Im Labor startet Network Computing die ersten Setups mit XP- und Open-Solaris-Clients auf einer Dual- und einer Quad-Core-Athlon-64-Maschine mit Ubuntu 8.10 x64. Dazu installiert das Test-Team die Pakete »kvm«, »qemu« und »bridge-utils« über den Paketmanager »apt«. Anders als bei der Vmware-Workstation mit einem hübschen Menü ist bei KVM ein wenig Handarbeit auf der Kommandozeile gefragt.


  1. Aus dem Testlabor: Gute Windows-Performance mit freiem Hypervisor KVM
  2. Fazit

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