Lablog online: Bandbreite verdreifacht

Aus dem Testlabor: NFS verleiht VPN-Tunnel Flügel

5. November 2008, 17:19 Uhr | Andreas Stolzenberger

Die Dateitransfers über den IPsec-Tunnel zwischen dem Network-Computing-Labor in Poing und der Außenstelle in Glonn erfolgen jetzt sehr viel schneller. Die dreifach höhere Datenrate durch Wechsel von SMB auf NFS war aber unerwartet.

Bandbreite ist bei einer WAN-Anbindung immer etwas kostbares. Unternehmen schaffen sich etwa WAN-Beschleuniger an, um die vorhandene Übertragungsrate möglichst gut auszunutzen. Network Computing ist nun ganz unverhofft zu deutlich mehr Performance bei ihrer Anbindung zum Außenlabor in Glonn gekommen. Zwischen dem Labor Poing und Glonn steht eine permanente IPsec-VPN-Verbindung. Poing setzt eine 10-MBit/s-Standleitung ein, Glonn koppelt sich mit einem DSL-16.000-Anschluss an das Internet. Bisher arbeitete in Glonn ein SMB/CIFS-Fileserver. Datentransfers von Poing nach Glonn erreichten eine maximale Netto-Transferrate von 2 MBit/s. In Glonn sind nun auch die letzten Windows-Systeme gegen Linux-Maschinen ersetzt worden. Die Stelle des Windows-SMB/CIFS-Servers hat ein Ubuntu-NFS-Server übernommen. Dies führte zu einem unerwartet deutlich höherem Durchsatz.


Die grafische Auswertung des IPsec-Tunnels zeigt den Geschwindigkeitszuwachs.
Die Spitzen in »Week 41« sind SMB-Dateitransfers. Die Übertragungen
in »Week 43« laufen via NFS.

NFS-Datentransfers von Poing nach Glonn erfolgen mit einer Transferrate zwischen 5 und 7 MBit/s, also der dreifachen Geschwindigkeit. Grund hierfür scheint der geringere Protokoll-Overhead von NFS zu sein. Dieser belastet den 1 MBit/s schnellen ADSL-Rückkanal von Glonn nach Poing weniger und ermöglicht damit die schnelleren Transfers.

Eine Beschleunigung hatte Network Computing erwartet, jedoch nicht in diesem Ausmaß. Interessant dürfte dieser Effekt für alle Unternehmen sein, welche Außenstellen via VPN anbinden und darüber größere Datenmengen transportieren. Ein simpler Wechsel des Dateiprotokolls könnte die Effizienz des Transfers um den Faktor 3 steigern.


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