Baustelle Rechenzentrum

3. März 2009, 11:59 Uhr |

Runder Tisch – Die Rechenzentren sollen ihre IT-Leistungen effizienter und effektiver bereitstellen. Kosten- und Leistungsdruck zwingt zur Optimierung der Geschäftsprozesse in den Unternehmen. Dazu kommt die Anforderung, IT-Services künftig für neue Geschäftsprozesse in höherer Qualität vorzuhalten. Zusätzlich spricht der Klimawandel dafür, sorgsamer mit dem Verbrauch von Energie umzugehen.

Wie sollte ein solches Rechenzentren mit Zukunft organisiert und technisch umgesetzt werden? – Network Computing ist dieser Fragestellung im Rahmen eines Roundtables nachgegangen. Ziel der Runde unter der Moderation von André Gerlach, Sprecher der BdNI (Bildungsinitiative der Netzwerk-Industrie), und Hadi Stiel, freier Journalist in Bad Camberg: Das Anforderungsprofil an ein solches RZ von Grund auf zu betrachten und zu beurteilen.

Power von unten

Das beginnt mit der Verkabelung. Sie muss den steigenden Daten- und Verarbeitungslasten Stand halten. Nach Hans-Jürgen Niethammer, Head of Programm Management EMEA bei Tyco Electronics, sind dafür die Standardisierungsweichen gestellt. »Innerhalb der ISO-Klasse 6A sind die Kanal-Performance-Werte fixiert, die den Betrieb von 10-GBit/s-Ethernet sicherstellen. Dies gibt dem Anwender Planungssicherheit« Was noch fehle, seien die allgemein verbindlichen Definitionen und Parameter für die entsprechenden Komponenten und den kompletten Permanent-Link. »Diese Lücke wird aber schon mit der nächsten Sitzung innerhalb des ISO-Standardisierungsgremiums geschlossen werden«, ist Niethammer überzeugt. Er wirkt aktiv in diesem Gremium mit. Dann sei die Bahn endgültig frei für 10 GBit/s via Ethernet bis zum Endgerät.

Thomas Hüsch, Leiter Technik bei Psiber Data, sieht in der verbleibenden Normierungs-Lücke für die Unternehmen kein Investitionshindernis. Nicht nur, weil in Kürze mit einer durchgehenden Standardisierung des Permanent-Link gemäß der ISO-Klasse EA zu rechnen sei. »Die neuen fixierten Parameter können dann per Software-Update auf die Messgeräte aufgespielt werden.« Auch für Messungen im Bereich EA sieht Hüsch grünes Licht. »Die Messgeräte sind schon seit einiger Zeit in der Lage, im Feld in diesem Frequenzbereich zu analysieren und zu prüfen.« Allerdings registriert er, dass erst wenige Unternehmen auf eine Kupferverkabelung gemäß der ISO-Klasse EA aufspringen, obwohl die Verkehrslast auf den Verbindungen dramatisch steige und weiter steigen werde.

Gerlach wundert sich über diese restriktive Haltung der Unternehmen. Zumal alle Komponenten einschließlich der aktiven bereits 10 GBit/s-tauglich seien. Er wundert sich schon deshalb über diese Reserviertheit, weil ein Projekt wie die passive Verkabelung für einen Planungshorizont von mindestens 10 Jahren ausgelegt werden müsse. »Und über diesen langen Zeitraum muss sie den steigenden Daten- und Verarbeitungslasten, die den Netzverkehr immer weiter nach oben katapultieren werden, standhalten«, sensibilisiert er die Entscheider in den Unternehmen.


  1. Baustelle Rechenzentrum
  2. Baustelle Rechenzentrum (Fortsetzung)
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