Bechtle: Jetzt auch Kurzarbeit in der Zentrale

11. August 2009, 7:34 Uhr | Nadine Kasszian
Thomas Olemotz sieht erste positive Impulse - trotzdem Entlassungen kann er nicht ausschließen

Die Ergebnisse des zweiten Quartals 2009 bringen erste positive Impulse für das schwäbische Systemhaus Bechtle. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Einbrüche jedoch weiterhin deutlich spürbar. Die Folge: Kurzarbeit jetzt auch in Neckarsulm und Zentralisierungsmaßnahmen.

Bechtle bekommt die Rezession weiterhin deutlich zu spüren. Der Umsatz des schwäbischen Systemhauses im zweiten Quartal 2009 liegt mit 322 Millionen Euro sechs Prozent unter dem des Vorjahres. Auch das Vorsteuerergebnis bricht um 40,6 Prozent ein. Trotzdem gibt es im Vergleich zum erste Quartal 2009 leichte positive Impulse: Im ersten Quartal ging das Vorsteuerergebnis im Vergleich zum Vorjahr noch um satte 49 Prozent zurück. Die EBT-Marge hat Bechtle im Vergleich zum ersten Quartal 2009 verbessert. Diese Entwicklung stimmt Bechtle-Chef Thomas Olemotz positiv. »Wir sehen erste Anzeichen einer konjunkturellen Bodenbildung«, sagt Olemotz während einer Bilanzpressekonferenz.

Dennoch: Angesichts dieser Zahlen bleibt Bechtle nichts anderes übrig als weiter an der Kostenschraube zu drehen. Schon jetzt arbeiten 50 Mitarbeiter weniger bei Bechtle als noch am 1. März 2009. »Wir haben Freistellungen und natürliche Fluktuation genutzt«, erklärt der Bechtle-Chef. Seit Juli hat das Systemhaus jetzt auch Kurzarbeit in der Unternehmenszentrale in Neckarsulm eingeführt – betroffen sind die Bereiche Logistik und Service mit reduzierten Arbeitszeiten von zehn bis 20 Prozent. Für die nächsten Monate schließt Olemotz weitere Entlassungen nicht aus, dennoch gebe es keine feste Zahl von Mitarbeitern die abgebaut werden soll.

»Wir werden hier sehr differenzierte Entscheidungen treffen, die hart und emotional schwierig sind. Schließlich geht es hier nicht nur um Kosten, sondern um Menschen«, äußert sich Olemotz betroffen. Möglichen Entlassungen stehen allerdings auch Einstellungen in Bereichen gegenüber, die trotz wirtschaftlicher Lage wachsen. Im Bereich öffentliche Auftraggeber verzeichnet Bechtle ein Wachstum von 21,5 Prozent. Dazu trägt zum Beispiel ein gewonnener Rahmenvertrag mit der Bundeswehr bei. Die Industrie sei dagegen weiterhin zurückhaltend mit Investitionen in die IT.


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