Startseite > Markt > Bechtle knackt die Zwei-Milliarden-Marke

Mehr Umsatz, weniger Gewinn

Bechtle knackt die Zwei-Milliarden-Marke

15. März 2013, 11:15 Uhr | Ulrike Garlet

Thomas Olemotz, Vorstandsvorsitzender von Bechtle

Nach einem Rekordergebnis im vierten Quartal hat der Umsatz von Bechtle 2012 zum ersten Mal die Zwei-Milliarden-Marke übersprungen. Wachstumsmotor war vor allem das Systemhausgeschäft in Deutschland. Das operative Ergebnis war allerdings rückläufig.

Der Systemhausreise Bechtle hat im zurückliegenden Jahr zum ersten Mal mehr als zwei Milliarden Euro Umsatz erzielt. Der Umsatz stieg um insgesamt 5,1 Prozent von 1,995 Milliarden im Jahr 2011 auf 2,097 Milliarden 2012. Das operative Betriebsergebnis sank allerdings um 6,8 Prozent auf 80,5 Millionen Euro. Als Grund nennt Bechtle die stark gestiegene Personalkosten im vergangenen Jahr durch die Einstellung neuer Mitarbeiter sowie die weitere Qualifizierung des Personals. EBIT-Marge reduzierte sich deswegen von 4,3 auf 3,8 Prozent. Das Ergebnis je Aktie beträgt damit 2,69 EUR, nach 2,99 EUR im Vorjahr.

Im Segment IT-Systemhaus & Managed Services erzielte Bechtle 2012 einen Umsatz von 1,395 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung von 6,0 Prozent zum Umsatz des Jahres 2011, der bei 1,316 Milliarden lag. Getragen wurde diese Entwicklung vor allem durch den deutschen Heimatmarkt von Bechtle, der dank einer hohen Nachfrage der Kunden ein Umsatzplus von 9,8 Prozent erzielte. Das ausländische Systemhausgeschäft ging hingegen um 14,8 Prozent auf 174,5 Millionen Euro zurück. Hier führte die verhaltene wirtschaftliche Entwicklung zu einer deutlichen Kaufzurückhaltung und einer weiteren Verschiebung von Projekten. Organisch lag der Umsatz Systemhaus-Segment bei 1,368 Milliarden Euro und damit 4,0 Prozent über Vorjahr. Das EBIT reduzierte sich im Systemhausbereich vor allem aufgrund der höheren Personalkosten um elf Prozent auf 44,4 Millionen Euro nach 49,9 Millionen im Vorjahr. Zudem stiegen akquisitionsbedingt die Abschreibungen. Die EBIT-Marge beträgt 3,2 Prozent, nach 3,8 Prozent im Vorjahr.

Der Umsatz im Segment IT-E-Commerce ist 2012 ausschließlich auf organisches Wachstum zurückzuführen und stieg um 3,4 Prozent auf 702,4 Millionen Euro.

Auch im Handelsgeschäft profitierte Bechtle im Inland von einer stabilen Nachfrage und konnte den Umsatz mit einem Wachstum von 4,7 Prozent schneller steigern als im Gesamtkonzern. Vor allem konjunkturellen Folgen der europäischen Schuldenkrise belasteten die Nachfrage im Ausland. Trotzdem verzeichnete Bechtle dort ein Wachstum von 2,9 Prozent. Das Betriebsergebnis lag im Berichtszeitraum bei 36,1 Millionen Euro und mit 1,1 Prozent leicht unter dem Vorjahreswert von 36,5 Millionen. Die EBIT-Marge beläuft sich auf 5,1 Prozent, nach 5,4 Prozent im Vorjahr.

»Das Geschäftsjahr 2012 war aus Konzernsicht ein gutes Jahr. Zwar blieb das Geschäft in einigen südeuropäischen Ländern hinter unseren Erwartungen zurück, aber vor allem in Großbritannien, den Niederlanden und natürlich in Deutschland konnten wir überdurchschnittlich wachsen und damit unseren Marktanteil weiter ausbauen«, sagt Thomas Olemotz, Vorstandsvorsitzender von Bechtle.