Die Arbeitsgruppe P1901 des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) hat auf einem Treffen in Edinburgh (Schottland) den Weg für Breitband-Verbindungen über Stromnetze geebnet.
»Broadband over Powerline« (BPL) galt jahrzehntelang als viel versprechender Ansatz, um Breitbandverbindungen einzurichten. Doch die Hoffnungen der Betreiber von Stromnetzen, sich ein Zubrot zu sichern, haben sich bislang nicht erfüllt.
Ein Grund ist der Widerstand gegen den Transport von Daten über Stromleitungen durch Amateurfunker. Sie befürchten, dass Störsignale den Funkverkehr unmöglich machen. Hinzu kam die Konkurrenz durch Techniken wie DSL und in einigen Ländern durch Fiber to the Building (FttB) beziehungsweise Fiber to the Home (FttH).
Auf ihrem letzten Treffen hat die Arbeitsgruppe P1901 nach eigenen Angaben einen entscheidenden Schritt getan, um BPL doch noch zum Durchbruch zu verhelfen.
So stießen die Vorschläge des Chip-Herstellers Siconnect auf Zustimmung, die eine Dienstgüte (Quality of Service) bei der Übertragung von Sprache und Videos zum Inhalt haben. Der Ansatz von Siconnect soll sicherstellen, dass sich Powerline-Communications-Techniken unterschiedlicher Hersteller und Konsortien nicht gegenseitig stören.
Auf dem nächsten Treffen der Working Group im Oktober sollen die Vorschläge zu den Themen QoS, Interoperabilität und Koexistenz in einem Dokument zusammengefasst werden.
Die Protagonisten von PLC sehen zwei große Einsatzfelder für die Datenübermittlung via Stromnetz: zum einen auf der »letzten Meile« aus Zugangstechnik zu Telekommunikationsnetze, zum anderen als Vernetzungstechnik innerhalb von Gebäuden oder Wohnungen.
Als Last-Mile-Technik dürfte PLC Probleme haben, sich gegen DSL, Lichtwellenleiter und Funktechniken wie Wimax durchzusetzen.
Innerhalb von Gebäuden konkurriert PLC mit kabelgestützten LANs und Wireless LANs. Die besten Chancen hat Powerline-Communications hier in Home-Networks. Anbieter von solchen Produkten sind unter anderem Devolo, Netgear, Linksys, SMC und Zyxel.