Studie zu Twitter und Facebook

Britische Forscherin: Twitter macht blöde

9. September 2009, 11:52 Uhr | Bernd Reder
Twitter hemmt die Ent-wicklung des Gedächt-nisses, so Dr. TracyAlloway.

Keine guten Nachrichten für Nutzer des Microblogging-Dienstes Twitter: Laut einer britischen Wissenschaftlerin führt eine intensive Nutzung von Twitter dazu, dass das »Arbeitsgedächtnis« der User leidet. Anders sei das bei der Social-Networking-Plattform Facebook.

Trotzdem twittern: Die Forschungsergebnisse von Tracy Alloway haben ihren Arbeitgeber, die Universität Sterling, nicht davon abhalten können, selbst zu "twittern".
Trotzdem twittern: Die Forschungsergebnisse von Tracy Alloway haben ihren Arbeitgeber, die Universität Sterling, nicht davon abhalten können, selbst zu "twittern".

Macht Facebook klug und Twitter dumm? Überspitzt gesagt trifft exakt das zu, so die britische Psychologin Dr. Tracy Alloway. Sie ist an der University of Sterling in Schottland tätig. Der Ort liegt zwischen Glasgow und Edinburgh.

Die Forscherin hat nach eigenen Angaben festgestellt, dass Twitter wegen seiner einfachen Struktur und des geringen Funktionsumfangs das Arbeitsgedächtnis der Nutzer nur bedingt fordert. Das wirke sich negativ auf die Intelligenz der Twitter-Fans aus.

Viele, aber zu einfache Informationen

Wie Alloway gegenüber dem Nachrichten-Portal Telegraph sagte, liefert Twitter zwar einen »endlosen Strom von Informationen«. Diese seien jedoch zu knapp gehalten, um das Denkvermögen und speziell das Gedächtnis der Nutzer nachhaltig weiterzuentwickeln.

Anders sieht es laut Alloway bei Facebook aus. Die Social-Networking-Plattform biete eine Vielzahl von Funktionen. Dadurch sei der Nutzer in deutlich höherem Maße gefordert als bei Twitter. Auch Strategiespiele und Sudoku wirken sich nach Untersuchungen der Psychologin positiv auf das Gedächtnis und damit letztlich auf die Intelligenz aus.

Ebenfalls schlecht weg kommt die Video-Plattform Youtube. Sie habe ähnliche Effekte wie Twitter, so Alloway.

Ein spaßiges Detail am Rande: Die Forschungsresultate von Alloway haben die Universität Sterling allerdings nicht davon abhalten können, selbst eifrig zu twittern. Die Einrichtung nutzt den Service, um Studenten und Professoren über die aktuellen Geschehnisse auf dem Campus auf dem Laufenden zu halten (siehe http://twitter.com/stirlinguni).


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