Rund zweieinhalb Jahre nach der Übernahme des Etailers Home of Hardware (HoH) trennt sich Cancom wieder von dem Unternehmen. Das Systemhaus bestätigt damit die von Anfang an vorherrschende Skepsis: Künftig wolle man sich wieder auf das Kerngeschäft im B2B-Bereich konzentrieren, so die Cancom-Führung.
Die Cancom AG hat ihre gesamten Geschäftsanteile an dem Etailer Home of Hardware (HoH) für drei Millionen Euro an einen nicht genannten Käufer - Branchengerüchten zufolge ein "Unternehmen aus Frankfurt" - veräußert. HoH gehörte seit Dezember 2008 zur CANCOM Gruppe und wurde damals zum symbolischen Betrag von drei Euro übernommen.
Seit Anfang an löste der Eintritt des auf das B2B-Geschäft spezialisierten Systemhauses in das Etail-Geschäft Skepsis aus. Die Begründung von Cancom für die Trennung von HoH liest sich nun wie ein spätes Eingeständnis eines strategischen Fehlers: "Mit dem Verkauf der schwerpunktmäßig im B2C Umfeld tätigen HOH möchte die CANCOM Gruppe sich auf das margenstärkere B2B Geschäft konzentrieren und mittelfristig eine 5%ige EBITDA Rendite erzielen."
Wie eine ideale Verbindung wirkte die Ehe Cancom-HoH in den vergangenen zweieinhalb Jahren ohnehin nie: Mit der Übernahme durch das schwäbische Systemhaus distanzierte sich HoH von der ursprünglichen aggressiven Preis- und Wachstumsstragie, was der Attraktivität des Etailers bei den Kunden eher abträglich war. Und auch wenn Cancom stets von einer angeblich mitübernommenen Logistik-Kompetenz von HoH sprach, wurden echte Synergieeffekte nicht erkennbar.