Data-Center-Strategien

Cisco will das Rechenzentrum umkrempeln

21. Januar 2009, 13:33 Uhr | Bernd Reder
Padmasree Warrier, Cheftechnologin von Cisco: "Wir arbeiten an einer Architekturnamens Unified Computing."

Äußerungen von Ciscos Cheftechnologin Padmasree Warrior haben Spekulationen Auftrieb gegeben, dass der weltweit größte Hersteller von Netzwerk-Equipment künftig auch als Lieferant von Server-Systemen auftreten wird. Allerdings geht der Ansatz, den die CTO anspricht, weit darüber hinaus.

Chief-Technology-Officer (CTO) Padmasree Warrior nahm in einem Weblog-Beitrag vom 19. Januar zu Gerüchten Stellung, Cisco bereite den Einstieg in den Server-Markt vor. Die Managerin bestätigte, dass der Netzwerk-Riese neue Geschäftsfelder erschließen wolle.

Derzeit, so Padmasree Warrior, arbeite Cisco an einer Technik namens »Unified Computing«. Was genau sich dahinter verbirgt, lässt sich aus den blumigen Umschreibungen von Warrior allerdings nur erraten. Cisco entwickelt demnach einen Ansatz, der alle Systeme, die in einem Rechenzentrum vorhanden sind, in einer Architektur zusammenfasst.

Das Ziel ist, die Virtualisierung eines Data-Centers zu erleichtern. Dazu will Cisco Server, Storage-Systeme, Netzwerk und Virtualisierungsplattformen unter einem Dach zusammenfassen. Unified Computing soll auf diese Weise die Kosten senken – vermutlich unter anderem durch kürzere Installationszeiten und ein vereinfachtes, zentrales Management eines solchen Data-Centers.

Aus Partnern könnten Konkurrenten werden

In dem Blog-Beitrag räumt Warrior ein, dass die Strategie des Unternehmens dazu führen könne, dass Cisco in Konkurrenz zu jetzigen Partnern trete. Allerdings erfordere der neue Ansatz, den das Unternehmen entwickle, eher eine engere Kooperation der führenden IT-Firmen, so die CTO beschwichtigend.

Ende Dezember tauchten Berichte auf, dass Cisco Blade-Server auf den Markt bringen wolle. Damit würde das Unternehmen ein direkter Konkurrent von Dell, Hewlett-Packard und IBM. Das würde Cisco jedoch sicherlich in Kauf nehmen, zumal sich ein Trend immer klarer abzeichnet: Anwender wollen Data-Center-Ausrüstung am liebsten aus einer Hand beziehen, Stichwort One-Stop-Shopping.

Aus diesem Grund hat sich beispielsweise Storage-Systemanbieter Brocade im Juli vergangenen Jahres durch die Übernahme von Foundry Networks im Bereich Switches verstärkt und ist damit in das Revier von Cisco eingedrungen. Nun scheint Cisco den Spieß umzudrehen.


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