Aktuell von der Storage Network World: SAN heiratet LAN

»Converged Network Adapter« führen Fibre Channel und Ethernet zusammen

29. Oktober 2008, 11:00 Uhr | Andreas Stolzenberger
Bild 1. Das FCoE-Setup von Emulex und Cisco auf der SNW 2008. Dem oberen 1-HE-Vmware-Server genügen zwei blaue 10-GBit/s-Links für LAN und SAN mit FCoE. Der klassische Vmware-Server darunter braucht für eine geringere Bandbreite zwei FC- (Orange) und vier Ethernet-Leitungen (Blau und Rot) plus einen Management-Link (Gelb).

Auf der Storage Networking World in Frankfurt führen Brocade, Cisco, Emulex und Qlogic erste 10 GBit/s-FCoE-Lösungen (Fibre Channel over Ethernet) vor. Bei dieser Architektur genügt ein Glasfaserkabel zwischen Adapter und Switch für LAN- und SAN-Dienste.

Bild 2. Auf der Storage Network World in Frankfurt am Main zeigt Qlogic seinenConverged-Network-FCoE-Adapter aus der 8000er Reihe.
Bild 2. Auf der Storage Network World in Frankfurt am Main zeigt Qlogic seinenConverged-Network-FCoE-Adapter aus der 8000er Reihe.
Bild 3. Emulex bietet derzeit vier Modelle Fibre-Channel-over-Ethernet-Adaptern aus der Reihe LP-2100x an.
Bild 3. Emulex bietet derzeit vier Modelle Fibre-Channel-over-Ethernet-Adaptern aus der Reihe LP-2100x an.

Das Betriebssystem verwaltet den CNA als NIC- und FC-Adapter gleichzeitig. Damit diese »Converged-Infrastructure« überhaupt arbeiten kann, bedarf es allerdings eines besonderen 10-GBit/s-Switches, der das Convergence Enhanced Ethernet (CEE) und damit auch FCoE unterstützt.

CEE regelt die Quality-of-Service-Funktionen (QoS) im konvergenten Netz und sorgt dafür, dass es zu keinen Paketverlusten des virtuellen FCoE-Netzwerkes kommt.

Auf der Storage Networking World zeigen Emulex und Cisco ein Vmware-Cluster mit 10-GBit/s-CNAs und Switches (siehe Bild 1).

Switches wie Ciscos Nexus 6000 verwalten LANs und SANs auf einer Plattform und können über passende Router-Module die FCoE-Zonen mit bestehenden 4-GBit/s-FC-SANs verbinden. Die Konfiguration des Switches erlaubt es, das FCoE-Feature pro Port zu und abzuschalten. Der Anwender muss dafür auch eine gesonderte Lizenz erwerben.

Speziallösung von Cisco

Cisco implementiert dabei aber das hauseigene »Datacenter Ethernet«, das nicht alle Funktionen des CEE implementiert. Aktuell spielt das noch keine große Rolle, weil der CEE-Standard noch nicht verabschiedet wurde.

Mit den Nexus-Switches setzt Cisco erstmals auf die latenzarme Cut-through-Technik der FC-Welt, anstelle des bei Ethernet üblichen Store-and-Foreward.

Ansätze von HP und Brocade

Hewlett-Packard arbeitet derzeit an CEE-fähigen »Procurve«-Modellen für den FCoE-Betrieb, hat aber noch keine konkreten Produktankündigungen gemacht.

Brocade wird einen eigenen »Brocade-8000«-Switch fertigen. Das Gerät stellt 24 vollwertige CEE- sowie acht 8-GBit/s-FC-Ports zur Verfügung. Zudem wird Brocade FCoE-Module für die hauseigenen Direktoren und eigene CNAs anbieten.

Auch die beiden Host-Bus-Adapter-Hersteller Qlogic und Emulex stehen mit ihren FCoE-Adaptern in den Startlöchern. Gegenwärtig haben beide Firmen jedoch nur Prototypen auf Lager, die einen 4-GBit/s-FC-Chip benutzen.

Anfang bis Mitte 2009 sollen dann fertige Produkte folgen, die den 10-GBit/s-Ethernet-Adapter mit einem 8-GBit/s-FC-Adapter zum vollwertigen 10-GBit/s-CNA integrieren.

Anfang 2010 kommen erste Implementierungen von FCoE

Die FCoE-Hersteller gehen davon aus, dass Großkunden gegen Mitte bis Ende 2009 erste Test-Setups mit FCoE ausprobieren und Anfang 2010 mit produktiven Rollouts beginnen werden.

Mit FCoE in Sicht sinken die Marktchancen für iSCSI auf 10-GBit/s-Ethernet. Aus technischer Sicht macht diese Norm keinen Sinn. 10-GBit/s-iSCSI-HBAs dürften teurer als FCoE-CNAs ausfallen, dabei aber weder deren Funktionsvielfalt noch die Performance bieten.


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