Thema der Woche: E-Business

Das sind die Alternativen zur Redcoon-Übernahme

4. April 2011, 15:07 Uhr | Matthias Hell
EP-Chef Jörg Ehmer

Um im Online-Geschäft nicht den Anschluss zu verlieren, hat Media-Saturn für teures Geld den Etailer Redcoon gekauft – zwingend war die Übernahme jedoch nicht. Wir zeigen Ihnen, welche Alternativen sich im E-Business für MSH und andere Online-Nachzügler bieten.

Auch wenn die Media Saturn Holding (MSH) mit der Übernahme des Etailers Redcoon nun einen wichtigen Meilenstein beim geplanten Wiedereinstieg in den Onlinehandel erreicht hat, tut sich der Retail-Marktführer mit seiner E-Commerce Strategie sichtlich schwer. Dabei stehen sowohl die nur zwei Jahre nach dem Start erfolgte Einstellung des MSH-Onlineshops MediaOnline im Jahr 2007 wie auch die aktuellen Vorgänge für eine folgenschwere Fixierung der Retailgruppe: So wird gerade der in die dezentrale Geschäftsstruktur von MSH nur schwer einzupassende zentrale Onlinestore zum Maß aller Dinge erklärt. Dabei wäre nicht nur für Media Saturn, sondern auch für viele andere Handelsunternehmen und Hersteller mit Online-Nachholbedarf ein breiter angelegtes Vorgehen deutlich erfolgsversprechender. Ein Augenschein in der Branche zeigt, dass es neben dem Onlineshop noch eine ganze Reihe flankierender bzw. alternativer Bausteine für die E-Commerce Strategie eines Handelsunternehmens gibt:

1. Die Unternehmens-Webseite

Sowohl aus strategischer wie auch aus Kundensicht stellt dabei die Homepage eines Unternehmens den ersten Ansatzpunkt dar. Diese muss nicht zwangsläufig einen Onlineshop umfassen, vielmehr ist es deren primäre Aufgabe, einen wechselseitigen Kommunikationskanal zum Kunden zu eröffnen. Gerade für das Beispiel MSH bietet hier der Blick auf die – ähnlich dezentral organisierten – Kooperationen einen guten Vergleich. So hat sich die Verbundgruppe Electronic Partner (EP) im vergangenen Sommer für die Schließung ihres »Netshop« entschieden und die Unternehmenswebseite zu einem umfangreichen Informationsportal umgestaltet. »Wir verstehen unsere Homepage als verlängertes Schaufenster, das zum Kennenlernen einlädt und Kunden auf ihren regionalen Fachhändler aufmerksam macht«, erklärt EP-Chef Jörg Ehmer. Auf www.ep.de wolle die Kooperation Verbraucher auf spezielle Angebote und die umfangreichen Serviceleistungen der Mitglieder neugierig machen. Dabei transportiere man die Markenidee von EP unter anderem in leicht verständlichen Filmbeiträgen. »So unterstützen wir unsere Mitglieder dabei, online Kontakte zu generieren, die zum Besuch am POS führen«, so Ehmer. »Und dort können die Fachhändler ihre Stärken wie Service und Beratung „live“ demonstrieren.«


  1. Das sind die Alternativen zur Redcoon-Übernahme
  2. Live- und Club-Shopping
  3. Plattform und Multichannel
  4. Sozial verkaufen

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