Datenrettung bei Festplatten mit »Perpendicular-Recording«

Datenrettung: Mit neuen Methoden digitale Schätze von defekten Festplatten bergen

4. Dezember 2008, 10:31 Uhr | Bernd Reder

CBL Datenrettung hat die Erfolgsquote bei der Datenwiederherstellung von Festplatten, welche die Perpendicular-Recording-Technik verwenden, erheblich steigern können. Die Chancen, dass Daten von defekten Disks gerettet werden können, liegen nun bei mehr als 85 Prozent.

Moderne Festplatten wie Seagates Barracuda 7200.11 verwenden Perpen-dicular-Recording. Dieses Festplatten-Modell hat eine Kapazität von 1,5 TByte.
Moderne Festplatten wie Seagates Barracuda 7200.11 verwenden Perpen-dicular-Recording. Dieses Festplatten-Modell hat eine Kapazität von 1,5 TByte.

Bei Perpendicular-Recording werden die Daten auf Festplatten nicht parallel zur Rotationsrichtung, sondern senkrecht dazu gespeichert. Der Vorteil: eine etwa drei Mal so hohe Speicherdichte (hier der Link zu einem guten Beitrag auf Wikipedia zu dem Verfahren).

Mittlerweile sind Festplatten mit einem und mehr TByte Kapazität auf dem Markt, die dieses Verfahren verwenden. Kommt es jedoch zu einem »Platten-Crash«, haben Perpendicular-Recording-Modelle einen massiven Nachteil: Das Wiederherstellen der Informationen durch Spezialisten, wie etwa CBL Datenrettung, war bislang nur in etwas zwei Drittel der Fälle erfolgreich.

Jetzt haben die Datenretter die Erfolgsquote auf mehr als 85 Prozent steigern können. Bei konventionellen Harddisks beträgt sie bis zu 90 Prozent. Die Annäherung an diesen Wert konnte nach Angaben der Firma durch eine Kombination von Maßnahmen erzielt werden, mit der sich die beschädigte Hardware erhalten lässt und gleichzeitig Firmware-Manipulationen zum Zuge kommen.

Um auf die Daten physikalisch beschädigter Festplatten zugreifen zu können, muss es gelingen, zumindest ein letztes Mal die Lesebereitschaft der Platte wiederherzustellen. Traditionell wird dabei in einem Reinraum mit dem Austausch von Bauteilen gearbeitet.

Da die Zahl der produktionsbedingten Variablen bei Festplatten der Perpendicular-Recording-Technologie aber deutlich gestiegen ist, stößt diese Methode schnell an ihre Grenzen. CBL ging daher dazu über, verstärkt Reparatur- und Reinigungsmaßnahmen an den Originalteilen vorzunehmen und gleichzeitig tiefer in die Arbeitsweise der Platte einzugreifen.

»Wir arbeiten um den ‚Click-of-Death‘ herum, indem wir die Firmware verändern«, sagt Bill Margeson, Präsident und CEO von CBL Data Recovery Technologies, die das Verfahren entwickelt hat.

Das klackernde Geräusch einer versagenden Festplatte, das jeden Anwender in Angst und Schrecken versetzt, entsteht dann, wenn die Schreib-Lese-Köpfe nach erfolglosem Leseversuch in die Parkposition zurückfahren.

»Wir verändern die Firmware, die dieses Verhalten steuert, und überreden die Festplatte gewissermaßen dazu, das zu lesen, was sie als defekt ansieht«, so Margeson.

Anwender, deren Datenträger nicht mehr funktionieren, können die defekten Festplatten zu einer kostenlosen Diagnose an ein CBL-Labor schicken. Eine Rechnung wird erst dann gestellt, wenn das Unternehmen diejenigen Informationen erfolgreich rekonstruiert hat, die der Kunde wiederhaben möchte.


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