Der langsame Tod von Second Life

17. Juli 2007, 9:09 Uhr |
Second Life-Avatar vor dem leeren Shop des US-Retailers American Apparel

Sinkende Besucherzahlen, verlassene Firmenniederlassungen und geschlossene Shops – für viele Markenkonzerne hat sich das Engagement in der virtuellen Welt von Second Life enttäuschend entwickelt. Dabei hätte man die negative Entwicklung bereits früher voraussehen können.

»Second Life bietet eine Reihe neuer Möglichkeiten mit Dell in Kontakt zu treten«, erklärte der Computerkonzern beim Start seiner Präsenz in dem virtuellen Universum Mitte November vergangenen Jahres erwartungsfroh. So könne man nicht nur Dell-Produkte in 3D-Ansichten bewundern, sondern auch Rechner assemblieren und diese dann in der reellen Welt käuflich erwerben. Gerade mal ein gutes halbes Jahr später hat der US-Konzern seine Präsenz in Second Life nun still und heimlich verlassen, wie die Los Angeles Times von einem Rundgang durch die virtuelle Welt berichtet.

Der Computerhersteller ist mit seinem Rückzug aus Second Life nicht alleine: auch die Firmenrepräsentanz von Sun Microsystems in dem Online-Spiel präsentiert sich verlassen, bei IBM lassen sich weder virtuelle Mitarbeiter noch Besucher finden und amerikanische Retailer wie Best Buy und American Apparel haben ihre Läden bereits komplett geschlossen. Nachdem sich der Betreiber Linden Labs lange Zeit über den Medienrummel um Second Life freuen konnte, scheint sich nun eine realistischere Betrachtungsweise durchzusetzen. Zwar gibt Linden Labs die Einwohnerzahl von Second Life mit derzeit acht Millionen an, doch beinhaltet diese Zahl eine ganze Reihe »virtueller Zombies«, die sich zwar für das Spiel angemeldet haben, aber heute nicht mehr als User aktiv sind.


  1. Der langsame Tod von Second Life
  2. Nur wenig aktive Second-Life-Benutzer
  3. Konkurrenten in den Startlöchern

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