Desktop Firewalls auf Einzelplatzrechnern: Marke ist Trumpf

15. Januar 2004, 0:00 Uhr |

Desktop Firewalls auf Einzelplatzrechnern: Marke ist Trumpf. Früher kamen Viren noch per E-Mail. Seit »Blaster« greifen sie auch auf Netzwerkebene an ? damit lohnt sich ein Firewallschutz für den Rechner zu Hause. Produkte gibt es reichlich, und selbst die kostenlosen Versionen können Resellern Vorteile bringen.

Desktop Firewalls auf Einzelplatzrechnern: Marke ist Trumpf

Bei fast jeder Gratis-CD sind mittlerweile Trial-Versionen von Desktop Firewalls dabei, um die PC-Gemeinde auf den Geschmack zu bringen. Branchenkenner hoffen auf Desktop Firewalls bereits als »zweite Verkaufswelle« nach dem Virenschutz. Während große und mittlere Firmen weitgehend mit Firewalls versorgt sind, ist im Konsumentenmarkt noch kein Verdrängungswettbewerb zu spüren.

Marktführer Symantec kann sich auf eine starke Marke stützen. »Symantec Personal Firewall« kommt mit Internet-Assistenten und vorkonfigurierten Policies. Mit im Paket ist »Norton Intrusion Detection«. Das Produkt ist in Norton Antivirus integriert. »Live Update« sucht regelmäßig nach Sicherheits-Updates, sobald eine Verbindung zum Internet besteht.

Die Kollegen von NAI haben mit »McAffee Personal Firewall Plus« ebenfalls ein Produkt mit starkem Brand auf dem Markt. Auch hier findet sich zur Personal Firewall noch eine Intrusion-Detection-Funktion. Die Software besitzt eine Schnittstelle zu Hackerwatch.org um so nach Eindringlingen zu forschen.

Computer Associates hat sich werbewirksam in Microsofts »Protect your PC«-Kampagne eingeklinkt. Ein Jahr lang können registrierte Windows-Nutzer ihren Rechner mit CA-Software schützen lassen. »E-Trust EZ Armor« basiert auf dem für Unternehmen entwickelten Virenschutz E-Trust Antivirus von CA. Ebenfalls enthalten ist eine vorkonfigurierte Desktop Firewall. Die Software überwacht Pop-ups, Cookies und anderen fremden Programm-Code.

Virenspezialist Kaspersky hat für Konsumenten »Anti-Hacker 1.5« im Programm. Die Software kontrolliert ständig die Aktivitäten aller Anwendungen und unterstützt ADSL-Modems. Sie hat einen Lernmodus und erkennt Netzwerk-Attacken.

Die Personal Firewall von ISS läuft zwar stand-alone und wird über Trial-Versionen vertrieben. Die Testkeys werden zentral über die ISS-Homepage verwaltet, aber die Abwicklung läuft über den Channel. Und auch Panda Software bietet seine Antivirus »Platinum« Software ebenfalls mit eingebauter Firewall an.

Sowohl Symantec als auch NAI vertreiben ihre Produkte über Partner. Noch sind die Consumer-Produkte von NAI als Box erhältlich, aber Sylke Baumann, Channel- Managerin von NAI, sieht das Online-Geschäft kommen: »Vorerst bleibt dieses Business dem Retail erhalten, aber es wird mehr und mehr übers Web verkauft«. NAI arbeitet auch mit ISPs zusammen, beispielsweise mit AOL, die die Firewall als monatlichen Zusatz-Service zum E-Mail Account anbieten. Im Consumer-Bereich werden vor allem vorinstallierte Trials ausgeliefert, bei denen der Endkunde einen Vertrag dann online abschließt.

Wer noch keinen so starken Namen hat, versucht es wie seinerzeit Netscape: Man verteile eine kostenlose End-Nutzer-Version, um mit Masse in den Markt zu kommen. Anschließend bietet man eine kostenpflichtige Unternehmensversion mit erweiterten Möglichkeiten an. Christian Winkler, Geschäftsführer vom Systemhaus Elephant Seven, hat gute Erfahrungen mit dem kostenlosen Vertrieb von Personal Firewalls: »Diese Art der Verbreitung hilft dem Händler beim Verkaufen: Was der Administrator zu Hause schon als kostenlose Version nutzt und schätzt, kauft er dann auch gerne für die Firma.«

Mit Freeware hat es beispielsweise der Hersteller Zone Labs geschafft, eine sehr hohe Verbreitung seiner Personal Firewall »Zonealarm« zu erreichen. Jetzt ist die kostenpflichtige Version 4.5 der Software auf Deutsch als »Zonealarm Pro« erhältlich. Der Vertrieb erfolgt über den Distributor SAD, der die »Pro«-Version in die Retail-Kanäle und an den Fachhändler weiterleitet. »Zonealarm Pro« hat einen größeren Funktionsumfang als die Freeware und sichert persönliche Daten wie Kreditkartennummern oder PINs in einem virtuellen Tresor. Web-Spoofing-Schutz verhindert, dass der Nutzer auf gefälschte Server umgeleitet wird. Die Software kontrolliert Cookies und Cache. Die Firewall wird vom Nutzer selbst konfiguriert.

Auch Kerio verlässt sich auf das Prinzip der kostenlosen Home User Firewall und hängt eine kostenpflichtige Unternehmenslösung dran. Die Personal Firewall gibt es im Internet als Download. Sie bringt drei mögliche Sicherheitsstufen als Policies gleich mit. Der Desktop wird für Eindringlinge unsichtbar gemacht, eine MD5-Signatur soll vor Trojanischen Pferden schützen. Der Connections-Dialog zeigt, was jede Anwendung im Moment an Verbindungen aufbaut. Die Unternehmensversion ist kostenpflichtig und wird über Reseller vertrieben.

Panda Software arbeitet für die Antivirus- und Firewall Software »Platinum 7.0« zwar mit Distributoren zusammen, diese verkaufen die Software jedoch als Trial-Version oft mit Hardware als Paket. So geht das Geschäft weitgehend am Reseller vorbei, denn der Update-Service läuft über das Internet. Über ein Affiliate-Programm kann der Händler dennoch etwas vom Kuchen abhaben: Für 2,50 Euro verkauft Panda eine OEM-Version, die Reseller ihren Kunden direkt anbietet. Update-Services laufen dann direkt über den Händler.

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INFO

Sygate European Headquarters
Tel. 0044 1494 582 032, Fax 0044 20 7681 3141

Kerio Technologies UK Ltd.
www.kerio.com

Symantec Deutschland GmbH
www.symantec.de

Computer Associates
www.ca.com

Kaspersky Labs
www.kaspersky.de

Panda Software Deutschland
www.panda-software.de

Network Associates GmbH
www.nai.com


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