Angst, digital abgehängt zu werden

Deutsche Angestellte fordern Investitionen in Schulungen

4. August 2021, 10:32 Uhr | Selina Doulah
© Pixabay

Arbeitnehmende in Deutschland wünschen sich von ihren Arbeitgebern mehr Unterstützung beim Erlangen neuer, zukunftsfähiger Kenntnisse. Diese Chance sollten sich Firmenchefs nicht nehmen lassen: Denn eine Investition in Mitarbeitende ist eine Investition ins eigene Unternehmen.

Mehr als drei Viertel (78 Prozent) der deutschen Büroangestellten wünschen sich, dass ihr Arbeitgeber mehr in Schulungen zu digitalen und technologischen Fähigkeiten investiert, wie eine aktuelle Umfrage von Ui Path, ein Anbieter für Unternehmensautomatisierungssoftware, zeigt. Auch geht mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Angestellten in Deutschland davon aus, dass ihnen zukünftig Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich Machine Learning (ML) und künstliche Intelligenz (KI) in ihrer beruflichen Laufbahn von Vorteil sein könnten.

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Pandemie zur Weiterbildung genutzt

Mit der Globalisierung und Digitalisierung sind Weiter- und Fortbildungen in nahezu allen Branchen zu einer Voraussetzung geworden, da sich Aufgaben und Tätigkeiten, beziehungsweise deren Umsetzung, immer schneller verändern. 60 Prozent der Arbeitnehmer regieren auf die wandelnden Erwartungen der Unternehmen, indem sie auch in ihrer privaten Zeit neue Fähigkeiten für ihre Arbeit erwerben. Seit Beginn der Pandemie, und vermutlich als Folge von Homeoffice, geben daher zwei Drittel (67 Prozent) an, neue Fähigkeiten erlernt zu haben. Diese neuen Kenntnisse tragen bei 60 Prozent dazu bei, dass sie sich sicherer in ihren täglichen beruflichen Aufgaben fühlen.

Dabei sind die Angestellten vor allem Machine Learning und künstlicher Intelligenz am Arbeitsplatz gegenüber aufgeschlossen und könnten sich vorstellen, hier weitere Kenntnisse zu erwerben (65 Prozent). Im Schnitt hat jedoch erst gut ein Sechstel bereits neue Fähigkeiten bezüglich KI (17 Prozent) oder Coding (15 Prozent) während der Zeit im Home-Office erworben.

Chefs sollten in ihre Angestellten investieren

Auch wünscht sich die Hälfte der Angestellten mehr Zeit, um neue Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Berufsalltag zu integrieren und drei Viertel (78 Prozent) fordern, dass ihr Arbeitgeber mehr in die Weiterbildung von digitalen und technologischen Fähigkeiten investiert. Denn 56 Prozent glauben, dass solche Kenntnisse vorteilhaft für ihre Karriere sein werden.

Damit liegen sie nicht falsch: Eine frühere Studie von Ui Path zeigt, dass 70 Prozent der Führungskräfte in Deutschland der Meinung sind, auch Mitarbeitende in nicht-technischen Funktionen sollten über ein fundiertes Wissen zu Automatisierung und KI verfügen. Auch würden 73 Prozent der Führungskräfte bei Bewerbungen von zwei ähnlich qualifizierten Kandidaten demjenigen mit Automatisierungskenntnissen den Vorzug geben.

Investition in Angestellte ist eine Investition ins eigene Unternehmen

Doch Schulung und Qualifizierung der Belegschaft bietet dabei die Möglichkeit, sowohl in die Zukunft der Mitarbeitenden als auch in die des Unternehmens zu investieren. Durch sie kommen neue technologische Kenntnisse ins Unternehmen. Zudem erhöht sich die Bindung von Talenten an das Unternehmen. So würden 72 Prozent der Umfrageteilnehmenden länger in einem Unternehmen mit Trainingsmöglichkeiten bleiben, 62 Prozent verbinden Weiterbildungsmöglichkeiten durch den Arbeitgeber mit mehr Jobsicherheit. „Wir sehen reges Interesse und große Bereitschaft unter den Angestellten, sich weiterzubilden und neue Kenntnisse zu erwerben“, so Annette Maier, Area Vice President Central & Eastern Europe bei Ui Path. „Vom Upskilling, besonders in den Bereichen RPA und Automatisierung, profitieren dabei Unternehmen und Angestellte gleichermaßen. Denn diese Technologien führen zu zufriedeneren und produktiveren Mitarbeitenden, die länger im Unternehmen bleiben wollen und produktiver sind. Besonders wenn neue Technologien eingesetzt werden, sind Schulungsinitiativen seitens der Arbeitgeber nicht nur gerne gesehen, sondern werden sogar ausdrücklich von den Angestellten gefordert. Unternehmen sollten dies berücksichtigen, da sie es sind, die sich um Aus- und Weiterbildung kümmern.“


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