Studie zur Nutzung von Social Networks

Deutsche sind Facebook-Muffel

12. Oktober 2010, 11:46 Uhr | Lars Bube

Im Vergleich zu den Bürgern anderer Länder verbringen die Deutschen relativ wenig Zeit mit Social Networks wie Facebook und Co. 3,1 Stunden pro Woche verbringen sie im Schnitt jede Woche mit Networking, während es beispielsweise die Türken auf mehr als die doppelte Zeit bringen.

Während einige Pädagogen immer wieder befürchten, die Social Networks könnten gerade bei den jüngeren Generationen die echte soziale Kontaktpflege verkümmern lassen, zeigt die jetzt TNS Infratest veröffentlichte Studie »Digital Life« ein anderes Bild – zumindest der deutschen Nutzer: Demnach verbringen die Bundesbürger lediglich 3,1 Stunden pro Woche in digitalen Netzwerken wie Facebook, MeinVZ und Lokalisten und liegen damit genau im weltweiten Durchschnitt. Wesentlich aktiver sind hier etwa die Malaysier mit 9 Stunden, Russen mit 8,1 Stunden und Türken mit 7,7 Stunden Social Networking pro Woche.

Vergleichsweise zurückhaltend zeigen sich die Deutschen auch, wenn es darum geht, die Netzwerke mit eigenen Fotos zu bestücken. Während in Thailand 92 Prozent der Nutzer ihre Bilder hochladen, machen das in Deutschland lediglich 48 Prozent. Einen eigenen Blog haben sich hierzulande immerhin 44 Prozent der Online-Nutzer eingerichtet, in den USA liegt dieser Wert lediglich bei 32 Prozent. Den größten digitalen Mitteilungsdrang haben allerdings die Chinesen (88 Prozent) und Brasilianer (51 Prozent).

Diese Spaltung zwischen den gesättigten und den Wachstumsmärkten zieht sich durch fast alle Bereiche der Befragung. Die digitalen Aktivitäten der wirtschaftlichen Aufstiegskandidaten wie Brasilien (48 Prozent) und China (54 Prozent) sind deutlich größer als in Ländern wie Deutschland (36 Prozent), Finnland (26 Prozent) oder Japan (20 Prozent), die bereits über eine sehr gut ausgebaute Netz-Infrastruktur verfügen.

Ein weiterer Trend der sich über alle Länder hinweg zeigt, ist die Entwicklung der Kommunikation von der Email hin zu den Social Networks. Befeuert wird diese Veränderung in den Kommunikationsstrategien insbesondere durch die immer bessere Anbindung der Social Networks an moderne Smartphones. Selbst in Deutschland, wo die sozialen Netzwerke nicht so stark sind wie anderswo, verbringen die Menschen im Schnitt bereits die Hälfte mehr Zeit mit Facebook und Co als mit dem Lesen und Schreiben von Emails.


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  2. Internet verdrängt klassische Medien

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