Deutschland führend bei Gebrauchtsoftware

26. März 2009, 11:17 Uhr | Lars Bube
Gebrauchte Software wird zunehmend als Wertgegenstand und Sparmöglichkeit betrachtet

Gebrauchte Software hat sich in den letzten Jahren vom überflüssigen Restbestand zu einer wertvollen Handelsware entwickelt. Nirgends auf der Welt wird dieses Potential besser genutzt, als hierzulande.

Während alte Softwarelizenzen früher meist einfach abgeschrieben wurden und dann in irgendwelchen Ablagen vergammelten, haben die Unternehmen inzwischen den oft nicht unerheblich Restwert dieser Besitztümer erkannt. Gerade in Deutschland nutzen immer mehr Unternehmen die Möglichkeit, ihre Lizenzen zu verkaufen, oder sich durch den Kauf gebrauchter Lizenzen bares Geld zu sparen: Inzwischen ist Deutschland sogar weltweit führend beim Kauf und Verkauf gebrauchter Software. In keinem anderen Land der Welt haben es auch die Anbieter von gebrauchter Software so gut geschafft, sich als feste Größen am Markt zu etablieren. Peter O'Neill vom renommierten amerikanischen Marktforscher Forrester Inc. bestätigt in einer aktuellen Studie: »Deutsche Unternehmen sind die Professionellsten in diesem zunehmend interessanter werdenden Markt. Der Einsatz gebrauchter Software gilt als eine Antwort auf die Wirtschaftskrise, sind doch enorme Kostenersparnisse möglich.«

Auch wenn es immer noch einige juristische Unklarheiten gibt, wie etwa der stetige Streit von Usedsoft mit Microsoft zeigt, ist die Rechtslage in Deutschland doch wesentlich besser und sicherer, als in anderen Industrieländern. »Bestanden bezüglich der Weiterveräußerung gebrauchter Software bisher häufig rechtliche Bedenken, so sind bei uns in Deutschland inzwischen einige Gerichtsentscheidungen ergangen, die sich grundsätzlich positiv mit dem Thema auseinandersetzen und insofern den Gebrauchthandel stützen.«, bestätigt auch Rechtsanwalt und Fachanwalt für IT-Recht Peter Huppertz von der Kanzlei Hoffmann Liebs Fritsch & Partner. So erlaube in Deutschland etwa das im Jahr 2000 vom BGH gefällte OEM-Urteil auch den Verkauf von OEM-Lizenzen ohne die zugehörige Hardware. In anderen Ländern, wie den USA oder Großbritannien, fehlen vergleichbare juristische Urteile, die den Gebrauchtsoftware-Kauf und –Verkauf absichern.


  1. Deutschland führend bei Gebrauchtsoftware
  2. Kostenersparnis von fast 50 Prozent

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