re:publica 2014 into the wild

Digitale Freiheit im Jahr eins nach Snowden

6. Mai 2014, 10:48 Uhr | Michaela Wurm
Bis Donnerstag ist die re:publica in Berlin der Mittelpunkt der digitalen Welt (Bild: re:publica)

Europas größte Konferenz für das Leben im digitalen Zeitalter ist heute gestartet. Fast 6.000 Besucher werden zur re:publica erwartet.

Was vor sieben Jahren als kleiner Bloggertreff mit ein paar hundert Teilnehmern begann ist heute ein Megaevent, zu dem 6.000 Besucher erwartet werden. Die Rede ist von der re:publica, die heute in Berlin beginnt. Auf Europas größter Konferenz für das Leben im digitalen Zeitalter sind neben Bloggern und Netzaktivisten längst auch Politiker und Konzerne vertreten. So stellt Microsoft dieses Jahr sein »Manifest für ein neues Arbeiten« vor. Sascha Lobo spricht zur Lage der Nation. Und als special guest kommt David Hasselhoff nach Berlin. Der Baywatch-Bademeister singt auf der großen Bühne nicht Looking for freedom, sondern soll im Auftrag des Security-Anbieters F-Secure #digitalfreedom - ein Manifest für digitale Freiheit promoten.

Blogger Sascha Lobo spricht zur Lage der Nation (Bild: re:publica)
Blogger Sascha Lobo spricht zur Lage der Nation (Bild: re:publica)

»Unsicherheit im Namen der Sicherheit«

Rund 350 einzelne Veranstaltungen stehen bis Donnerstag auf dem Programm. Bei vielen geht es um die digitale Überwachung und wie man sich dagegen schützen kann. Der Schwerpunkt »Überwachtes Netz« soll ein Jahr nach Snowden die aktuellen Entwicklungen in der Debatte zur Online-Überwachung aufzeigen. Dazu werden Jilian York(Electronic Frontier Foundation) und Jake Applebaum(TOR Project) wirksame Verschlüsselungstechnologien vorstellen. Wikileaks-Anwältin Sarah Harrissonberichtet über die Erfolge und Risiken für Whistleblower. Und bei »re:claim the net« können Besucher Techniken und Tools zur digitalen Selbstverteidigung erlernen. »Im ersten Jahr nach Snowden wird die re:publica das Thema Überwachung in vielen Vorträgen thematisieren und diskutieren. Unsere Leitfrage ist: Wie können wir das Netz aus den Händen weitgehend unkontrollierter und kriminell agierender Geheimdiensten entreißen, die im Namen der Sicherheit nur Unsicherheit schaffen und unsere Grundrechte auch online durchsetzen? Die Antworten dazu müssen politisch und technisch gefunden werden«, so Veranstalter Markus Beckedahl (netzpolitik.org).

Ein Schwerpunkt ist in diesem Jahr auch der Themenkomplex Open Science. Die dazugehörige Subkonferenz Science:Lab wird von der amerikanischen Sci-Fi Autorin Annalee Newitz eröffnet. Teil des Programms sind auch einige der besten deutschen Science Slammer.

Die re:learn befasst sich unter Anderem mit neuen Konzepten für Technikvermittlung im Schulunterricht, während im Rahmen der re:health das gesamte Spektrum von Gesundheitsapps bis Online-Therapieverfahren abdeckt wird. Bei der re:think mobility ist der Autokonzern Daimler mit dabei, wenn neue Konzepte von Mobilität diskutiert werden.


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