Quartalszahlen

Ebay triumphiert, Amazon schwächelt

28. April 2011, 14:35 Uhr | Matthias Hell
Der Kurs von Ebay-Chef John Donahoe wird durch die starken Quartalszahlen bestätigt

Während Ebay vor zwei Jahren bereits als Auslaufmodell bezeichnet wurde, präsentiert sich das E-Commerce Unternehmen heute dank geschickter Zukäufe und Paypal-Rückenwind in bester Form. Rivale Amazon läuft dagegen Gefahr, bei seinem Wachstumskurs den Profit aus den Augen zu verlieren.

Im E-Business ist das vierteljährliche Schaulaufen zwischen Ebay und Amazon bereits ein eingespieltes Ritual. Während Amazon in den vergangenen zwei Jahren lange die Nase vorne hatte, scheint sich der Trend nun umzudrehen: Bereits zum zweiten Mal in Folge kann Ebay bessere Geschäftszahlen vorlegen als sein Rivale. So hat das E-Commerce Unternehmen im ersten Quartal 2011 seinen Umsatz um 16 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar und den Nettogewinn um zwölf Prozent auf 475,9 Millionen gesteigert.

Neben der weiterhin starken Geschäftsentwicklung der Payment-Tochter Paypal hat zu dem guten Quartalsergebnis auch die Erholung im Kerngeschäft von Ebay beigetragen. So stieg der Umsatz im Marketplace-Geschäft in den ersten drei Monaten des Jahres um 12 Prozent auf 1,55 Milliarden Dollar und kletterte das »Gross Merchandising Volume« um acht Prozent auf 14,5 Milliarden Dollar. Paypal konnte in dem Berichtszeitraum den Umsatz um 23 Prozent auf 992 Millionen Dollar erhöhen. Das Transaktionsvolumen des Bezahldienstes stieg um 28 Prozent auf 27,4 Milliarden Dollar. Interessant ist dabei, dass fast zwei Drittel der Paypal-Überweisungen inzwischen im Etail-Geschäft zustande kommen und der Händlerbereich auch deutlich schneller wächst als das einstige Kerngeschäft rund um die Ebay-Plattform. Klar ist, dass Amazon mit seinem in den Testmärkten Deutschland und Großbritannien getätigten Einstieg in das Payment-Segment (CRN berichtete), hier gegen einen mächtigen Konkurrenten antritt.

Positiv für Ebay ist auch, dass sich das Unternehmen mit geschickten Zukäufen wie dem deutschen Shopping-Club Brands4Friends und dem US Location Based Service-Spezialisten Milo gut für die Zukunft positioniert hat. »Im ersten Quartal 2011 hat nicht nur Paypal für starke Wachstumsschübe gesorgt und das US-Geschäft an Fahrt gewonnen, sondern haben wir auch eine Reihe von Übernahmen bekannt geben können, mit welchen Ebay seine Führungsposition im Commerce- und Payment-Bereich weiter ausbaut«, erklärte folgerichtig Ebay-CEO John Donahoe. Für das zweite Quartal erwartet der Konzernchef nun ein Umsatzplus von 15 bis 20 Prozent sowie einen Gewinnzuwachs von zwischen 16 und 19 Prozent. Nur leicht verhaltener schätzt Donahoe auch die Perspektiven für das Gesamtjahr ein.


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