Systemverwalter spielt verrückt

»Entführer« des Netzwerks von San Francisco rückt Master-Passwort heraus

24. Juli 2008, 16:09 Uhr | Bernd Reder

Wenigstens zum Teil hat die skurrile Geschichte, die sich um das Netzwerk der Stadt San Francisco entwickelt hat, ein Happyend gefunden. Der IT-Fachmann, der alleinigen Zugang zu den Systemen hatte, rückte das Passwort heraus.

Wie berichtet, hatte der Administrator Terry Childs alle Passwörter der IT-Fachleute der Stadt San Francisco geändert. Nur er hatte noch Zugang zu Servern und Netzwerk-Systemen, welche die Behörden der Stadt nutzen.

Auch als Childs verhaftet wurde, blieb er zunächst standhaft. Nun kapitulierte er und übergab Bürgermeister Gavin Newsom das »Wort der Wörter«. Die Hoffnung des Netzwerk-Piraten, dass er dank dieser Geste auf freien Fuß gesetzt werden würde, erfüllte sich jedoch nicht.

Das Gericht beließ es bei der exorbitanten Kaution von fünf Millionen Dollar. Damit bleibt Childs vorläufig in Haft.

Sein Anwalt machte mittlerweile die Abläufe innerhalb der IT-Abteilung der Stadt dafür mitverantwortlich, dass Childs seine Kollegen aus dem Netzwerk aussperrte. Inkompetente System- und Netzwerkmanager hätten mehrfach Schäden an Systemen und Datenbeständen verursacht, so der Anwalt.

Zudem habe es keine Stellvertreterregelungen gegeben. Child habe also bei niemand die Master-Passwörter hinterlegen können.


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+