WAN-Techniken in Deutschland

Ethernet-Weitverkehrsdienste in Deutschland besonders gefragt

13. November 2008, 14:12 Uhr | Bernd Reder

Nach einer Untersuchung der Experton Group wird in den kommenden 12 bis 24 Monaten die Nachfrage nach WAN-Diensten auf Basis von Ethernet kräftig wachsen. Problematisch ist dagegen, dass viele deutsche Firmen offenbar den Bandbreitenbedarf von neuen Services unterschätzen.

Experton befragt im Rahmen der Studie deutsche Firmen mit mehr als 250 Mitarbeitern. Ein Resultat ist, dass die gute alte Weitverkehrsstandleitung noch lange nicht ausgedient hat. An die 84 Prozent der Unternehmen verwenden demnach Standleitungen beziehungsweise Festverbindungen.

Dabei kommen auch noch Techniken zum Einsatz, die ihre besten Zeiten bereits hinter sich haben, etwa der Asynchrone Transfer-Modus (ATM, 24 Prozent) oder Frame-Relay (12 Prozent).

Als »neuen Star« am WAN-Himmel sieht Experton jedoch WAN-Dienste auf Basis von Ethernet. Sie werden nach Einschätzung der Marktexperten IP-VPNs (Virtuelle Private Netze) und Standleitungen alter Prägung ersetzen. Die Gründe: Ethernet-Services sind preisgünstiger und lassen sich leichter mit einem lokalen Netzwerk koppeln.

Bis 100 MBit/s reichen aus

Was die Bandbreite betrifft, die sie im WAN einsetzen, geben sich Firmen in Deutschland zurückhaltend: Die meisten halten 100 MBit/s für ausreichend.

Das ist ein wenig überraschend, weil die Unternehmen künftig bandbreitenhungrige Anwendungen einsetzen wollen, etwa Video-on-Demand, Voice-over-IP, Backup über mehrere Standorte hinweg, das Koppeln von LANs oder eine zentrale Datenhaltung.

Hier könnte des für etliche Anwender ein böses Erwachen geben. Vor allem dann, wenn Sprache und Videos über das Netz transportiert werden. Diese Anwendungen reagieren bekanntlich besonders empfindlich auf Bandbreitenengpässe.

T-Systems vorne

Bei der Auswahl der Provider zeigt sich ein eher konservatives Bild. Am bekanntesten unter den Anbietern von Ethernet-Services ist T-Systems, gefolgt von Arcor-Vodafone, O2-Telefonica und Versatel-Tropolis.

Offenkundig wollen Anwender bei der Wahl des Anbieters keine Experimente eingehen, zumal der WAN-Dienste als unternehmenskritisch eingestuft werden.


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