CIOs machtlos

EU-Unternehmen im »digitalen Mittelalter«

15. Juli 2013, 10:56 Uhr | Elke von Rekowski
Laut einer aktuellen Studie sind 63 Prozent der Unternehmen in Europa nicht für den digitalen Wandel gewappnet (Foto: Ricoh).

Viele Unternehmen in Europa haben den Schritt ins digitale Zeitalter noch immer nicht geschafft. Einer aktuellen Studie zufolge sind 63 Prozent der Firmen nicht für den digitalen Wandel gewappnet.

Durchgeführt worden ist die Studie von Coleman Parkes Research im Auftrag von Ricoh. 83 Prozent der Befragten sind zwar der Ansicht, dass ihr CIO alle Ressourcen besitzt, um diesen digitalen Wandel voranzutreiben, es fehlt jedoch an den Befugnissen wichtige Geschäftsbereiche entsprechend zu verändern. So wird die Optimierung geschäftskritischer Prozesse als diejenige Aktivität genannt, die sich besonders positiv auf das Wachstum des Unternehmens auswirkt. CIOs könnten derzeit jedoch gerade in diesem Bereich die wenigsten Veränderungen herbeiführen: Nur neun Prozent glauben, die entsprechenden Vollmachten zu besitzen.

Dabei könnten CIOs, wenn sie von ihren Unternehmen mit den entsprechend erweiterten Befugnissen ausgestattet würden, die digitale Strategie mitgestalten und ihrer Firma den Weg zu Wachstum ebnen. Dazu benötigen die CIOs nach Einschätzung der befragten Führungskräfte Marketing-Erfahrung, technisches Know-how und Fachwissen zur Optimierung geschäftskritischer Abläufe. Doch nur in den wenigsten Unternehmen ist der CIO den Umfrageergebnissen zufolge autorisiert, Elemente einer erfolgreichen digitalen Strategie zu ändern – wie die Einbeziehung von Kunden (nur 13 Prozent) oder die Supply Chain (nur 14 Prozent).

»Die Studie zeigt deutlich auf, dass die meisten Unternehmen noch im tiefsten digitalen Mittelalter stecken und noch nicht auf den digitalen Wandel vorbereitet sind«, sagt Ian Winham, CIO und CFO von Ricoh Europe PLC. In einer Zeit, in der viele weitere technologiebedingte Veränderungen erwartet werden, müssen Unternehmen nach Einschätzung von Winham schnell auf neue Anforderungen von Kunden und auf eine geänderte Wirtschaftssituation reagieren können, um ihren Wettbewerbsvorteil zu halten. »Der Wandel stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen. Daher sollte das IT-Management nicht länger eine unterstützende Nebenrolle spielen. CIOs müssen mehr Befugnisse erhalten, um auf Geschäftsmodelle, die Interaktion mit Kunden und die Produktivität der Mitarbeiter Einfluss nehmen zu können«, so der Experte.

Wenn sie bei geschäftskritischen Prozessen ansetzen können CIOs technologisches Know-how mit Geschäftssinn verbinden. Damit befinden sie sich in der idealen Position, um herkömmliche Arbeitsweisen zu verändern.


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