Server-Systeme: Virtualisierung

Europa hinkt bei Virtualisierung hinterher

12. September 2007, 5:01 Uhr | Bernd Reder

Die USA sind Vorreiter in Sachen Server-Virtualisierung. Mehr als die Hälfte der Firmen dort setzt nach Angaben von Forrester Research bereits virtualisierte Systeme ein oder hat Pilotprojekte laufen. In Europa sind es 35 Prozent.

Sonja Reindl-Hager, Sprecherin des Virtualisierungs-Spezialisten Vmware, führt dies auf die Herangehensweise an neue Techniken zurück. »In den USA ist man viel schneller bereit, neue Technologien umzusetzen, während man in Europa im Durchschnitt eher zurückhaltend ist.«

Das gelte vor allem für Deutschland: »Niemand würde hier eine 1.0-Version installieren.«

Der Einsatz von virtuellen Systemen ist in Europa zwar noch nicht stark verbreitet, steigt jedoch konstant an. So greifen im Vergleich zu 2005 immerhin fünf Prozent mehr Anwender auf Virtualisierung zurück.

Für die Technik sprechen Faktoren wie Einsparungen an Platz und Betriebskosten in Rechenzentren. Zudem können vorhandene Serverstrukturen mit virtuellen Maschinen besser ausgenutzt werden.

Laut Vmware wird die Kapazität eines Servers, auf dem nur eine Applikation läuft, nur zu 15 bis 20 Prozent genutzt. Mithilfe von virtuellen Maschinen lässt sich dieser Wert auf 80 bis 90 Prozent erhöhen.

Bekanntester Virtualisierungsspezialist ist Vmware

Laut der Studie von Forrester Research ist Vmware der mit Abstand bekannteste Anbieter von Virtualisierungslösungen. Ihn nannten mehr als 50 Prozent der Befragten.

Elf Prozent gaben Hewlett-Packard an, für IBM und Microsoft interessierten sich neun Prozent, und Dell hatten acht Prozent auf ihrer Liste.

Abgesehen von der Konsolidierung von großen Server-Installationen halten virtuelle Systeme auch bei kleinen und mittleren Firmen Einzug.

Um diesen Firmen die Technik schmackhaft zu machen, bietet Vmware seine Produkte »Vmware Server« und »Vmware Player« seit dem vergangenen Jahr kostenlos zum Herunterladen an. »Bislang konnten wir über 1,5 Millionen Downloads verbuchen«, freut sich Sonja Reindl-Hager.

Dagegen ist Virtualisierung für private Anwender noch kein Thema, obwohl auch diese davon profitieren können.

So lassen sich virtuelle Maschinen einsetzen, um andere Betriebssysteme zu testen, etwa Linux auf einer Windows-Maschine und umgekehrt. Außerdem lässt sich ein virtuelles System dazu nutzen, um die Sicherheit beim Surfen im Internet zu erhöhen.

Der Browser läuft in diesem Fall in einer abgekapselten, virtuellen Maschine. Viren, Trojaner oder Spyware landen dann auf dem virtuellen System, haben jedoch keine Chance, das Betriebssystem zu infizieren.

www.forrester.com

www.vmware.de


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