Startup-Investor und Grüne Lebensmittel

Ex-Metro-Spitzen in neuer Mission

11. Januar 2021, 14:31 Uhr | Martin Fryba
Martin Wild (links) wechselt die Branche und ist CEO bei Organic Garden AG
© Organic Garden

Ex-Metro-Chef Olaf Koch greift künftig Startups unter die Arme. Sein ehemaliger Innovations-Direktor bei MediaSaturn, Martin Wild, wird zwar nicht gleich Ökobauer, hilft diesen aber bei der Vermarkung. Erdiges Business nach Konzern-Karrieren.

Das Leben eines Business Angel kann so richtig gut tun, nachdem man sich in Machtkämpfen mit Eigentümergruppen aufgetrieben hat, Etailern wie Amazon hinterhergerannt ist und die lau wehende Fahne des Flächenhandels hochhalten musste. Olaf Koch will nach seinem Ausscheiden als Metro-Chef nun mit seiner eignen Firma durchstarten. Monrepos Advisers heißt Kochs Strategie- und Investmentberatung, die er mit Partnern gegründet hat und  junge Firmen beim Aufbau und Wachstum unterstützen will.


Die im November gegründete GmbH mit Sitz in Ingersheim bei Ludwigsburg verrät nicht viel auf ihrer Webseite. Man wolle mit einem Netzwerk aus erfahrenen Managern Startups in der Frühphase unter die Arme greifen. Im Gespräch mit der Wirtschaftswoche deutete der Ex-Metro-Chef allerdings an, dass seine jetzigen Aktivitäten wohl als Nebenjob gedacht seien, »um über den nächsten Schritt zu reflektieren«, zitiert die Zeitschrift Koch.


Wild auf grüner Bio-Welle
Kein Nebenjob, sondern wohl eine ernsthafte und längerfristige Alternative zum IT-Handel ist die neue Aufgabe von Martin Wild. Kochs ehemaliger Chief Innovation Officer bei MediaSaturn wechselt das Metier und ist in die »grüne« Lebensmittelbranche eingestiegen. Er ist nun CEO und Co-Gründer bei Organic Garden AG in Ingolstadt. Seinen persönlichen Lebensstil – viel Sport, gesunde, nachhaltige Ernährung – kann Wild nun in seiner neuen Rolle bei und für Organic Garden professionalisieren. »Ich bin ständig auf der Suche nach gesünderen, besseren Lebensmitteln, die mir ausreichend Energie liefern, gut schmecken und nachhaltig produziert worden sind«, erklärt Wild. Dieser Markt sei »massiv in Bewegung«, beobachtet der immer noch leidenschaftliche IT-Unternehmer. »Viele Startups sind angetreten, um die etablierten Player zu disrupten«.


Organic Garden stehe für Produkte, »die ehrlich sind und deshalb alle überzeugen: Mensch und Umwelt«, sagt Wild. Bei der Produktion setzte man »auf volle Transparenz, Regionalität und Innovation«. Vor allem mit viel Vermarktungsknow-how kann Wild Produzenten unter die Arme greifen und vielleicht sogar den ein oder anderen IT-Unternehmer oder Manager als Partner gewinnen, der ebenfalls umsattelte und auf der grünen Bio-Welle schwimmt.


»Es braucht eine große Vision und Mut bei der Umsetzung«, sagt Wild. Mit beiden Eigenschaften, gepaart mit der Erfahrung, dass ihn Rückschläge erst recht motivieren, kann man dem einstigen Gründer des E-Commerce-Spezialisten Home of Hardware durchaus zutrauen, dass er auch die  Ökobranche aufmischt.

 

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