Telekommunikation

Festnetztelefonie in Europa auf dem Rückzug

27. September 2007, 10:20 Uhr | Bernd Reder

Es ist nicht allzu überraschend, was die Markforschungsfirma Analysys feststellt: In den europäischen Ländern telefonieren immer weniger Menschen über das Festnetz. Vor allem in Skandinavien ersetzt das Handy das klassische Telefon.

Ende 2008, so die Marktforscher von Analysys, werden in Finnland 80 Prozent aller Telefonate über Mobilfunknetze abgewickelt.

Damit ist das Land in Europa der Spitzenreiter, was die »Fixed-Mobile Substitution« (FMS) betrifft, also den Ersatz des Festnetztelefons durch mobile Geräte. Derzeit laufen in Finnland rund 74,6 Prozent aller Gespräche über die Mobilfunk-Infrastruktur.

Deutschland dagegen gehört zu den Schlusslichtern, was den Übergang von traditioneller Telefonie zur mobilen Variante betrifft. Im vierten Quartal 2005 entfielen 17,5 Prozent aller Gesprächsminuten auf Telefonate via Mobilfunk.

Allerdings stieg dieser Anteil bis Ende vergangenen Jahres um 6,8 Prozent auf 24,3 Prozent. Das ist laut Analysys die höchste Zuwachsrate in allen westeuropäischen Ländern.

Probleme für Carrier

Die Entwicklung weg vom Festnetz hin zur Mobiltelefonie bereitet den Anbietern von leitungsgebundenen Telekommunikationsdiensten Kopfzerbrechen. »Das Problem ist für sie nicht, dass diese Umwälzung stattfindet, sondern dass sie so schnell erfolgt«, sagt Dr. Mark Heath, Coautor der Studie von Analysys.

Der Umschwung treffe die Festnetz-Carrier in einer kritischen Phase: Sie seien gerade dabei, für viel Geld ihre Netze zu »Next-Generation-Networks« umzubauen. Solche NGNs basieren auf IP und sollen die Grundlage neuer Angebote bilden, etwa IPTV.

www.analysys.com


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