Netzwerkmanagement: Client-/Server-Umgebung

First-Look-Test: »Netman Desktop«

12. September 2007, 0:44 Uhr | Andreas Stolzenberger

Eine flexiblere Konfiguration von Sitzungen und Programmen sowie die nahtlose Integration auf Client-Ebene verspricht das Management-Tool von H+H.

Ein nackter Windows-Terminal-Server liefert angebundenen Clients blanke Windows-Sitzungen. Viele Installationen greifen daher auf Lösungen von Citrix zurück, welche den Funktionsumfang des Terminal-Servers so erweitern, dass sich einzelne Anwendungen verteilen lassen.

Auch der »Netman-Desktop« von H+H erweitert den Funktionsumfang des Windows-Terminal-Servers, geht dabei aber andere Wege als Citrix.

Die Software setzt an zwei Stellen an. Auf dem Server selbst kann der Verwalter Anwendungen definieren, welche den Clients zur Verfügung stehen. H+H liefert dazu ein simples grafisches Tool, das eine Art Skript für den Programmablauf festlegt.

In diesem Applikationscontainer kann der Verwalter nahezu beliebige Aktionen festlegen, die vor dem Start und nach dem Ende der eigentlichen Applikation ablaufen. Diese Aktionen setzen und löschen Registry-Einträge, Umgebungsvariablen und ändern weitere Applikationsparameter.

Zudem erlaubt der Servertask ein einfaches Load-Balancing der Applikationen zwischen mehreren Terminal-Servern.

Vorgegebene Applikationen via Menü aufrufen

Auf Client-Seite stellt der Netman-Desktop-Client dem Anwender ein Menü zur Verfügung, über das er zuvor definierte Terminal-Service-Applikationen ausführen kann.

Client und Server kommunizieren neben der eigentlichen RDP-Sitzung miteinander und übermitteln Informationen wie Login-Daten. Der Client erreicht so ein Single-Sign-on.

Allerdings offeriert H+H derzeit nur einen Windows-Client für den Netman-Desktop. Wer Thin-Clients mit Linux oder CE betreibt, muss zunächst eine vollständige RDP-Sitzung zu einem Terminal-Server aufbauen, in der er dann aber die Funktionen des Clients nutzt.

Für einen ersten Test richtet Network Computing den H+H-Netman-Desktop auf einem Windows-2003-Terminal-Server innerhalb einer Vmware-Maschine ein. Die Serverinstanz enthält Tools, um die Client-Software per Remote-Execution im LAN zu verteilen.

Die Managementkonsole verwaltet die zu verteilenden Applikationen. Dieses Interface verwirrt den Anwender zunächst, da es viele Konfigurationsoptionen erhält.

Die beiliegenden Beispiele zeigen aber auf, wie vergleichsweise einfach das Tool arbeitet. So kann jeder Administrator in kurzer Zeit und ohne Kenntnisse einer Skriptsprache Container erstellen.

Fazit: Der H+H-Netman-Desktop eignet sich in erster Linie für Unternehmen, die Terminaldienste in Verbindung mit regulären Windows-Clients nutzen. Die Software lässt sich ebenfalls gut verwenden, um Full-Clients nach und nach auf Terminalapplikationen zu verschieben und später komplett auf Thin-Clients umzusteigen.

Produkt: Netman Desktop

Hersteller: H+H Software

Preis: etwa 1200 Euro, Basislizenz inklusive 20 Clients

www.hh-netman.de


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