Server-Virtualisierung: Software

First-Look-Test: »Virtual Iron 3.5

11. September 2007, 23:28 Uhr | Andreas Stolzenberger

Es muss nicht immer Vmware sein. Auch die kommerzielle Implementierung des Xen-Hypervisors bietet einiges an Komfort.

Dass der freie Virtual-Machine-Monitor (VMM) Xen einiges leisten kann, ist seit Monaten bekannt. Allerdings ist die freie Implementierung nicht gerade leicht zu bedienen.

Das aus Massachusetts stammende Unternehmen Virtual Iron verpasst dem freien Hypervisor ein professionelles Outfit.

Die Installations-CD richtet ein minimales Linux-System mit Xen-0-Kernel ein und reduziert den Speicherzugriff der Grundinstallation (Dom-0) auf 480 MByte RAM.

Auf das Host-Linux bekommt der Administrator keinen direkten Zugriff. Das Management des VI3-Servers läuft über Java-Applets, die der IT-Verwalter vom der Web-Page des Xen-Servers aus startet. Hier lassen sich virtuelle Maschinen einrichten und starten.

Probleme mit der Maus

Ein weiteres Java-Applet verschafft dem Verwalter Zugang zur Konsole der jeweiligen VM. Die schafft es im Test jedoch nicht, die Maus innerhalb von Linux-VMs korrekt zu steuern.

Virtual Iron nutzt den Logical-Volume-Manager, um virtuelle Festplatten zu erstellen. Dabei muss der Verwalter einer jeden VM eine eigene Logical-Volume-Group zuweisen.

Innerhalb der LVG lassen sich dann Vdisks einrichten, die dem virtuellen Server als Festplatte dienen. Pro Volume-Group verliert der Anwender jedoch einige MByte an Speicher und nutzt bei vielen VMs mit kleinen Platten daher die physische Laufwerkskapazität nicht optimal aus.

Testumgebung

Im Test setzt Network Computing die freie Standalone-Version von Virtual Iron auf einem »Dell Poweredge SC1435« mit zwei Dual-Core-Opteron-CPUs von AMD und 8 GByte RAM auf.

Die Java-Konsole erinnert ein wenig an das Virtual-Center 1.x von Vmware. Mit wenigen Handgriffen erstellt der Verwalter virtuelle Maschinen und startet diese. Wie Vmware offeriert Virtual Iron ein Treiberpaket, das innerhalb der VM für schnellere Device-Zugriffe sorgt.

Im Test verursacht dieses Treiberpaket bei einer Windows-2003-VM allerdings einen Blue-Screen.

Fazit

Noch arbeitet Virtual Iron nicht mit dem Komfort und der Sicherheit eines Vmware-ESX-Servers. Die Performance der Virtual Machines kann aber mit denen des Marktführers mithalten.

Vor allem der Preis von 500 Dollar pro CPU-Socket für die Enterprise-Version macht Virtual Iron 3.5 zu einer ernst zu nehmenden Vmware-Konkurrenz.

Interessenten können die Standalone-Version der Software kostenfrei aus dem Internet herunterladen und benutzen.

Virtual Iron 3.5

Hersteller: Virtual Iron

Preis: Standalone-Version: kostenfrei, Enterprise-Version: 500 Dollar pro CPU-Socket


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