IT-Sicherheit der besonderen Art

Forscher arbeiten an Hacker-sicherem Herzschrittmacher

9. Oktober 2008, 10:10 Uhr |
Mit diesen Geräte gelang des Professor Kevin Fu undseinem Team an der Uni Massachusetts, Herzschritt-macher zu manipulieren.

Zugegeben, es klingt ein wenig skurril: Wissenschaftler der University of Massachusetts wollen einen Herzschrittmacher entwickeln, den Hacker nicht manipulieren können.

Im März haben Forscher der Universitäten Washington und Massachusetts erläutert, wie sich ein Herzschrittmacher mithilfe von Funksignalen »hacken« lässt (siehe die Studie dazu). Den Fachleuten gelang es beispielsweise, das Gerät so zu manipulieren, dass es Stromstöße abgab.

Ob das Hacking von Herzschrittmachern ein ernst zu nehmendes Sicherheitsproblem darstellt, sei dahingestellt. »Bislang ist kein Fall bekannt geworden, in dem ein Angreifer ein medizinisches Implantat attackiert hat«, räumt Professor Kevin Fu von der Uni Massachusetts denn auch ein. Solche Angriffe würden wohl auch eher in einen James-Bond-Film passen.

Dennoch arbeiten die Forscher jetzt an Verfahren, um Herzschrittmacher gegen Manipulationen abzusichern. Der Hintergrund ist, dass derzeit Geräte in Entwicklung sind, die sich über das Internet steuern und überwachen lassen. Ärzte können dann »remote« die Funktionsweise des Herzschrittmachers und die Herztätigkeit des Patienten kontrollieren.

Die meisten Implantate nutzen den Frequenzbereich 175 kHz und 402 bis 405 kHz. Kevin Fu zeigte, wie Angreifer über Funk von außen auf solche Geräte zugreifen können. So gelang es ihm, den Schlafmodus von Herzschrittmachern zu deaktivieren. Das hatte die Folge, dass sich die Batterien der Geräte innerhalb kurzer Zeit leerten.

Jetzt arbeiten die Forscher an einem Warnsystem auf Basis von Radio-Frequency-Identification-Chips (RFID). Es registriert unzulässige Zugriffe auf Implantate und gibt eine Warnmeldung aus.


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