Netzwerkfirmen

Führungswechsel bei 3Com

5. Mai 2008, 16:09 Uhr | Ulrike Garlet
Führt 3Com von China aus: RobertMao, frisch gebackener CEO desNetzwerkherstellers.

Robert Mao heißt der neue Chief Executive Officer des Netzwerkherstellers 3Com. Der »Neue« leitet die Geschicke des amerikanischen Unternehmens von China aus.

Der amerikanische Netzwerkausrüster 3Com richtet sich stärker auf den chinesischen Markt aus. Robert Mao ersetzt den bisherigen Chief Executive Officer Edgar Masri, der das Unternehmen verlässt.

Im Gegensatz zu Masri wird Robert Mao den Konzern nicht von dessen Hauptsitz in Massachusetts leiten, sondern von China aus. Mao soll dort nach Unternehmensangaben das Geschäft von H3C, des ehemaligen Joint-Ventures mit dem größten chinesischen Netzwerkanbieters Huawei, voranzutreiben.

Der neue CEO kennt sich im chinesischen Markt gut aus. Unter anderem leitete er fast zehn Jahre lang das China-Geschäft des Netzausrüsters Nortel Networks. Zuletzt war er bei 3Com Executive Vice President Corporate Development.

Weiterhin von USA aus tätig sein wird dagegen der neue Chief Operating Officer (COO) Ronald Sege. Er hat bereits zwischen 1989 und 1998 für 3Com gearbeitet hat. Zuletzt war Sege Chef des Funknetz-Anbieters Tropos.

Kühler Abschied für Masri

Die knapp gehaltene Erklärung, mit der Aufsichtsratsvorsitzender Eric Benhamou Edgar Masri aus dem Amt verabschiedete, deutet darauf hin, dass 3Com mit seinem Chef nicht mehr zufrieden war.

Ein Grund dafür könnte der gescheiterte Verkauf von 3Com an eine US-Investorengruppe und Huawei sein. Das Committee on Foreign Investment in the U. S. (CFIUS) legte gegen die Übernahme Einspruch ein. Somit trug Masri zwar nur indirekt Mitverantwortung für diesen Flopp, dennoch wurde ihm ein Teil der Schuld zugewiesen.

Mindestens ebenso problematisch erwies sich für Masri die finanzielle Lage von 3Com. Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres, das am 30. November 2007 endete, sank der Umsatz um 15 Millionen Dollar auf rund 318 Millionen. Der Verlust verzehnfachte sich jedoch auf 35,6 Millionen Dollar.

Im dritten Quartal erzielte die Firma zwar einen Umsatz von 336 Millionen Dollar (2007: 323 Millionen), kam aber nicht aus den roten Zahlen heraus. Der Verlust belief sich auf 7,8 Millionen Dollar (2007: 4,8 Millionen). Offenbar traute das Unternehmen dem Manager nicht mehr zu, eine Trendwende zu schaffen.


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