Fujitsu kauft TDS

11. Dezember 2006, 6:04 Uhr | Martin Fryba

Das Rennen um den Hosting-Spezialisten TDS aus Neckarsulm ist entschieden. Der Finanzinvestor General Atlantic hat seine Mehrheitsbeteiligung an den japanischen Hersteller Fujitsu losgeschlagen. Die Japaner bauen somit ihre Service-Sparte vor allem in Deutschland aus.

Die Service-Sparte des japanischen Herstellers Fujtsu ist künftig neuer Eigentümer der TDS AG aus Neckarsulm. Heute wurde bekannt, dass Fujitsu 73,8 Prozent an TDS vom Finanzinvestor General Altlantic übernimmt und dafür 2,80 Euro je Aktie bezahlt. Weitere Aktionäre, die 5,3 Prozent hat TDS halten, wollen zu den gleichen Konditionen verkaufen, so TDS. Die zuständigen Kartellbehörden in Deutschland und Großbritannien, Sitz der Fujitsu Services Holding, müssen der Transaktion noch zustimmen. TDS wird an der Börse mit knapp 83 Millionen Euro bewertet.

Hauptinvestor General Atlantic, dessen Vertreter Klaus Esser, ehemaliger Vorstandschef von Mannesmann D2, dem Aufsichtsrat bei TDS vorsteht, hatte Mitte dieses Jahres das Bieterrennen um das Neckarsulmer Unternehmen eröffnet. Zu einem Zeitpunkt, als es TDS-Chef Michael Eberhardt gelungen war, das Unternehmen wieder in die Gewinnzone zu führen. Nach Ablauf der ersten drei Quartale betrug das Ebit rund 6 Millionen Euro, der Umsatz ging um 4 Prozent auf 66,6 Millionen zurück. Den Löwenanteil der Erlöse erzielt TDS in Deutschland, wobei IT-Outsourcing im Gegensatz zu den anderen beiden Geschäftsfeldern HR-Services und IT-Beratung überdurchschnittlich ertragsreich ist. Mit ein Grund dafür, warum ein Branchenriese wie Fujitsu letztlich den Zuschlag bekam, dürfte neben der Marktkapitalisierung auch die hohe Schuldenlast bei TDS sein, die der Käufer mit übernimmt. Das Unternehmen beschäftigt rund 720 Mitarbeiter.


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