Client-Systeme: PCs und Notebooks

Gartner: Acer löst in Westeuropa Hewlett-Packard als Nummer eins im PC-Markt ab

12. November 2008, 12:45 Uhr | Bernd Reder

Zum ersten Mal schaffte es die taiwanesische Firma Acer, in Westeuropa den ersten Platz unter den Herstellern von PCs zu erringen. Hewlett-Packard landete auf Rang zwei. In Deutschland setzte sich laut Gartner im dritten Quartal 2008 die Talfahrt von Fujitsu-Siemens weiter fort.

Rund 4,296 Millionen PCs und Notebooks konnte Acer laut Gartner im dritten Quartal 2008 in Westeuropa absetzen. Das waren 64,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit einem Marktanteil von 25 Prozent lag die Firma damit deutlich vor Hewlett-Packard (3,548 Millionen Geräte, 20,7 Prozent) und Dell (1,985 Millionen verkaufte Systeme, 11,6 Prozent).

Den größten Sprung nach vorne machte allerdings Asus: Das Unternehmen, das wie Acer aus Taiwan stammt, steigerte den Absatz um 195,5 Prozent auf 1,101 Millionen Systeme. Damit verdrängte Asus Toshiba vom vierten Platz.

Der Erfolg von Asus ist vor allem auf die starke Nachfrage nach dem Netbook »EeePC« zurückzuführen. Fast die Hälfte der 1,1 Millionen verkauften Rechner waren EeePCs.

Insgesamt fanden in Westeuropa 17,2 Millionen PCs einen Abnehmer – ein Plus von 24,3 Prozent. Bei Desktop-Systemen für Firmenkunden war allerdings ein Minus von 3 Prozent zu verzeichnen. Diese Sparte legte insgesamt, also inklusive Notebooks, nur um 5 Prozent zu.

Fujitsu-Siemens rutscht weiter ab

In Deutschland setzten Hersteller und Handel im dritten Quartal 3,35 Millionen Rechner ab. Das waren 24,8 Prozent mehr als 2007. Als Wachstumsmotor erwiesen sich vor allem mobile Geräte, die mittlerweile in Deutschland 63 Prozent des Gesamtmarktes ausmachen und im dritten Quartal um 36 Prozent zulegten.

»Nach unseren Schätzungen sind 17 Prozent aller ausgelieferten mobilen PCs Mini-Notebooks. Aber auch ohne diese günstige Variante verzeichnete der Laptop-Markt im dritten Quartal noch immer ein Wachstum von 13 Prozent«, sagt Meike Escherich, Principal Analyst bei Gartner.

Auch hier zu Lande lag Acer mit rund 700.000 verkauften Rechnern auf Platz eins (20,9 Prozent Anteil), vor HP (436.000, 13 Prozent) und Fujitsu-Siemens (339.000 Geräte, 10,1 Prozent). Der japanisch-deutsche Hersteller verlor damit 14,5 Prozent Marktanteile und rutschte hinter HP zurück.

FSC behauptete den dritten Platz, den allerdings knapp vor Dell (317.000 Rechner, 9,4 Prozent Anteil). Mit Sicherheit haben die Gerüchte um den bevorstehenden Rückzug von Siemens aus dem Joint-Venture zu einer Verunsicherung von potenziellen Kunden beigetragen.

Bemerkenswert ist in Deutschland der »Höhenflug« der Aldi-Hausmarke Medion: Im dritten Quartal verkaufte die Firma 231.000 Rechner, an die 59 Prozent mehr als 2007. Das reichte hinter Dell für Platz fünf und einen Marktanteil von 6,9 Prozent.


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