Studie zu Notebook-Einsatz

Gartner: Einsatz privater Notebooks in Firmen spart kein Geld

17. Juni 2008, 13:08 Uhr | Bernd Reder
Die Mitarbeiter bringen ihre eigenen Notebooks ins Büro mit und arbeiten damit. So stellen sich viele Unternehmen das

Immer mehr Unternehmen ermutigen ihre Mitarbeiter dazu, an ihrem Arbeitsplatz oder unterwegs private Notebooks zu verwenden. Sie wollen dadurch Geld sparen. Doch genau das wird laut Gartner oft nicht erreicht.

Speziell in den USA, aber auch hier zu Lande, ermuntern immer mehr Unternehmen ihre Mitarbeiter dazu, ihre eigenen Notebooks für berufliche Aufgaben zu verwenden, sei es unterwegs oder im Büro. Teilweise setzen Firmen sogar Programme auf, die Regeln für den Einsatz, die technischen Details sowie Wartung und Support solcher privaten mobilen Rechner festlegen.

Unternehmen erwarten sich davon Kosteneinsparungen: Es müssen weniger Notebooks auf Firmenkosten angeschafft und unterhalten werden. Doch diese Rechnung geht nach einer Untersuchung von Gartner in vielen Fällen nicht auf.

Nach Einschätzung der Beratungsgesellschaft sind die Total Cost of Ownership (TCO), die das Einrichten und Management einer Virtual Machine (VM) auf einem privaten Rechner verursachen, ähnlich hoch wie Anschaffungs- und Unterhaltskosten eines Firmen-Notebooks. Zudem müsste ein Unternehmen seinem Mitarbeiter eine Nutzungsgebühr für dessen privates Gerät zahlen.

Zwei Typen von Notebook-Nutzern

Laut Gartner gibt es zwei Typen von Nutzern von Notebooks in Unternehmen:

den »Daytime Extender«, der überwiegend im Büro arbeitet und den mobilen Rechner ein bis zwei Mal pro Woche nach Hause mitnimmt, um dort weiterzuarbeiten, und

den »Travelling Worker«: Er ist 80 Prozent der Arbeitszeit unterwegs und nutzt das Notebook entsprechend intensiv.

Gartner hat errechnet, dass die TCO eines privaten mobilen Systems mit einer Virtual Machine beim gelegentlichen Nutzer (Daytime Extender) im Vergleich zu einem Firmen-Notebook um etwa 2 Prozent höher liegen, beim intensiven Nutzer um 1 Prozent.

In anderen Anwendungsszenarien kam Gartner dagegen auf Kosteneinsparungen von 9 bis 44 Prozent. Allerdings müssen hier noch Ausgleichszahlungen an die Besitzer der Rechner hinzugerechnet werden.

Einsatz von Virtual Machines empfehlenswert

Gartner empfiehlt dennoch, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter ermuntern, private Geräte mitzubringen und einzusetzen – gegen Zahlung einer Nutzungspauschale. Dies würde sich positiv auf die Motivation und die Arbeitsleistung der Beschäftigten auswirken.

Allerdings rät Gartner dazu, auf den Systemen VMs zu installieren, in der Anwendungen, Betriebssysteme und Daten bereitgestellt werden, die für die Arbeit erforderlich sind. Dies verhindert, dass Sicherheitslücken durch ungepatchte Rechner entstehen.

Ein weiterer Vorteil von virtualisierten Umgebungen auf den mobilen Rechnern: Sie bleiben laut Gartner weitgehend von der Installation privater Software verschont, was sich günstig auf die Wartungskosten auswirkt. Denn eigene Tools oder Musik- und Foto-Software könnten die Anwender in der Standardbetriebssystem-Umgebung außerhalb der VM installieren.


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